Royal Teen Kiss The Prince

Autor*in
Fuglehaug, Randi
ISBN
978-3-401-60693-4
Übersetzer*in
Hippe, Karoline
Ori. Sprache
Norwegisch
Illustrator*in
Halvorsen, Anne Gunn
Seitenanzahl
312
Verlag
Arena
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Würzburg
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lena möchte mit ihrer Familie von vorne anfangen und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Doch dann lernt sie Kalle, den Kronprinzen Norwegens kennen und verliebt sich in ihn. Lena fürchtet, dass ihr Geheimnis gelüftet wird und dann ist sicherlich Alles aus. Sei gespannt, ob es für Kalle und Lena noch ein märchenhaftes Happy End geben kann.

Beurteilungstext

Das Jugendbuch liest sich wie ein modernes Märchen, aber mit aktuellen Problemen. Es ist spannend, und sehr abwechslungsreich. Verschiedenste Problematiken sind beinhaltet und werden somit eine große Bandbreite von Jugendlichen ansprechen. Sehr gut können wir uns in verschiedene Personen der Erzählung einfinden. Da ist die Hauptakteurin Lena, die mit ihren 17 Jahren ein Geheimnis und eine Vergangenheit hat, die sie gerne hinter sich lassen möchte. Deshalb ist sie mit ihren Eltern nach Oslo gezogen. Alles scheint erst einmal zu gelingen. Doch in der Schule lernt sie dann Kalle kennen. Sie wird in dessen Clique aufgenommen und auch zu Freizeitunternehmungen eingeladen. Es ist gut nachvollziehbar, dass ein Teenie gerne Zeit mit Gleichaltrigen verbringen möchte und dazu gehören auch Tanzen, Ausflüge, Reden, Trinken, Herumalbern…. und man kann sich verlieben. Ausgerechnet bei Kalle, dem Kronprinzen Norwegens, schlägt Lenas Herz Purzelbäume. Und schon sehr bald spüren Beide die gegenseitige Anziehungskraft. Wie das Sprichwort so sagt: “Wo die Liebe hinfällt.“. Es ist einfach so passiert, und es lässt sich nichts dagegen tun. Lena fürchtet immer mehr, dass ihr Geheimnis gelüftet wird und dann ist all das Schöne hier vorbei. Doch den Mut, die Wahrheit zu sagen bzw. der richtige Zeitpunkt dafür, ist noch nicht gekommen. Irgendwie scheint es nie passend. Zwar quälen sie Gewissenszweifel und auch die ständige Sorge vor Enthüllungen ist stressig; Ausflüchte führen zu Notlügen und Lena fühlt sich immer beengter in ihrem Lügengeflecht. Es kommt, wie es kommen muss und das ist die totale Erniedrigung für Lena. Ausgerechnet Margarethe, Kalles Schwester, die sich von Anfang an argwöhnisch ihr gegenüber verhalten hat, konfrontiert sie mit der Wahrheit. Wir können uns sehr gut vorstellen, was für eine Schmach das für Lena gewesen sein muss. Natürlich aber auch die Enttäuschung bei Kalle, der in der Öffentlichkeit ein noch anderes Ansehen genießt, als Lena. Er hat sich immer fair gegenüber der Jugendlichen verhalten und sogar intimen Kontakt abgelehnt, weil er mögliche Folgen fürchtet. Es ist ein Privileg, bei der königlichen Familie zu Gast sein zu dürfen, und Kalle hat Lena gegenüber immer mehr von sich preisgegeben. Man muss auch bedenken, dass Lena nicht in die Gesellschaftsschicht und das eigentliche Klientel gehört, mit denen der Kronprinz gewöhnlich verkehrt. Kalle hat einen offenen und sympathischen Eindruck bei Lenas Eltern hinterlassen; auch der Umgang mit Theodor ist von Anfang an sehr herzlich und vertraut. Dass es sich dabei um Lenas Kind und nicht ihren kleinen Bruder handelt, ahnen er und wir lange Zeit nicht. Die Eltern haben viele Opfer auf sich genommen, um ihrer Tochter einen Neuanfang und eine gute Perspektive für die Zukunft zu ermöglichen. Die Oma von Theodor ist mehr in ihrer Mutterrolle als Lena selbst. Wir können eine große Liebe und Hingabe bei der Mutter spüren für ihr einziges Kind und Enkelkind. Jedoch können Tatsachen zwar lange Zeit geheim gehalten werden, aber irgendwann werden sie aufgedeckt. Wie eine Henne ihre Küken beschützt und über ihnen gluckt, möchte sie alle Gefahren abwehren und opfert sich dabei selbst fast auf. Erst mit ihrem Ausfall durch einen Herzinfarkt, gehen auch bei Lena die Augen auf. Sie ist in panischer Sorge um ihre geliebte Mutter und fragt sich, was passieren soll mit Theodor und ihr, wenn ihre Mutter sterben sollte. Auch der Vater fühlt sich hilflos. Man erkennt, wie die Mutter eigentlich alle Fäden in der Hand gehalten und sehr viel Verantwortung übernommen hat, und nun stürzt dieses „Gerüst“ immer mehr in sich zusammen. Jedoch mit dieser Erkenntnis scheint nun Lena schlagartig gereifter und übernimmt die Verantwortung, die ihr die Mutter, zwar wohlgemeint aber viel zu lange, abgenommen hat. Schließlich ist Theodor von Lena geboren worden, durch deren jugendlichen Leichtsinn. Die Krankenhausszene ist herzergreifend. Theodor sagt „Oma“ und das bringt Lena dazu, ein Selfie zu schießen und auch zu posten. Egal, was die Konsequenzen sein werden, sie möchte reinen Tisch machen und sich nicht mehr verstellen müssen. Sie hat erkannt, auch die Vergangenheit gehört zu unserem Leben, hat uns geprägt, hat etwas mit uns gemacht und auch zu dem gemacht, was und wie wir sind. Und sie nutzt daher kurzentschlossen das Handy, obwohl sie dem Medium fast abgeschworen hatte. Durch ihr reges Betreiben von Njus hatte sie damals nicht nur topaktuellen Klatsch verbreitet und viele Follower gehabt, sondern auch unwiederbringlichen Schaden angerichtet. Viele Menschen waren durch die Hetzpublicity verletzt worden. Das Lena mit ihren Berichten zu weit ging und zu persönlich wurde, das hatte ihr ihre beste Freundin Pip oft genug gesagt, leider ohne Erfolg. Lena wollte es nicht wahrhaben. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Und als Lenas Schwangerschaft bestätigt war, drohte ihr selbst Hetze und Häme. Letztendlich stampfte sie Njus ein, löschte ihr Instagram-Profil und alle anderen Konten. Sie brach sämtliche Kontakte ab und zog mit ihrer Familie um. Nach der befreienden Fotoaktion, rechnete sie mit dem Schlimmsten, aber Hauptsache nicht mehr Bangen, Lügen und sich Verstellen müssen. Doch ihr Geständnis löst eine Welle der Begeisterung bei den Mitschülern aus und verschafft ihr Respekt, Bewunderung und Ansehen. Sie versöhnt sich wieder mit Pip. Die Missverständnisse klären sich. Und die Teens bereiten sich für den Ball vor; besser gesagt, Pip unterstützt und motiviert ihre Lena, Feiern zu gehen. Und der „Prinz gesteht dem Aschenputtel seine Liebe“, so könnte man das märchenhafte Ende zwischen Lena und Kalle titulieren. Das ist schon fast kitschig und zu viel des Guten, aber es verzaubert uns Leser und wir gönnen den beiden jungen Menschen ihre Verliebtheit, ungeachtet ihrer Abstammungen. Es ist ja auch schön darauf zu hoffen, dass ein Fehltritt nicht ein zukünftiges Leben verbauen muss und das es immer möglich ist, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Der familiäre Zusammenhalt ist beispielgebend. Die Liebe zum Kind/ Enkelkind und der schulische Anspruch sind vorbildhaft. Ich finde das Buch empfehlenswert und unterhaltsam. Das Cover wirkt frisch, mit dem himmelblauen Hintergrund, vor dem der smarte, sportliche Kronprinz in legerer Kleidung auf Treppenstufen sitzt, und die blondhaarige Lena verliebt durch die „rote Herzbrille“ nach hinten zu blicken scheint. Sie spürt, dass er ihr fasziniert nachguckt. Der Anblick der Beiden lässt vermuten, dass es im Inhalt um eine Romanze gehen könnte. Also auf zum Lesen! Viel Freude mit dem Jugendroman.

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Diese Rezension wurde verfasst von WS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 20.03.2023