Rote Linien

Autor*in
Blobel, Brigitte
ISBN
978-3-401-02733-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
202
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
5,05 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch schildert das Schicksal der etwa 14-jährigen Kitty, die mit ihren Eltern in Leipzig wohnt und schon das dritte Mal versucht, sich das Leben zu nehmen. Der um zwei Jahre ältere Junge Sven versucht dem Mädchen zwar zu helfen, doch diesmal landet Kitty nach dem Suizid-Versuch in der Psychatrie, und langsam begreift sie, was sie sich und dem Umfeld angetan hat.

Beurteilungstext

Wie alle Bücher der Autorin Blobel wird auch hier ziemlich dicht erzählt und das Geschehen spannend aufgebaut. Man erfährt zunächst von den roten Linien, die sich Kitty selbst an den Unterarmen zugefügt hat, was Ausdruck einer unerhörten Angst ist, wie sich im Verlaufe der Handlung herausstellt. Die verzweifelten Eltern, die in der DDR eine gesicherte Existenz hatten und nun auf dem Abstellgleis gelandet zu sein scheinen, wollen ihrer Tochter natürlich nur das Beste bieten und verlangen von ihr gute schulische Leistungen. Diesem Druck ist Kitty zunehmend nicht gewachsen, und als sie vom Vater in den Keller gesperrt wird, um besser lernen zu können, kommen die Bilder von ekligen Maden, die sich plötzlich überall ausbreiten und auf das Mädchen lauern. Das passiert in der Schule ebenso wie daheim. Der Junge als “mütterlicher” Gegenpol, der in die gleiche Schule geht, versucht, Kitty von ihren Ängsten abzubringen, scheitert jedoch ebenso wie vorher die Eltern auch. So ist die logische Folge nicht weit. Aber im Krankenhaus gelingt es den Ärzten und Schwestern, zaghaft eine Veränderung in der Psyche des Mädchens herbeizuführen. Ein bedrückender Text, aber sparsam und lakonisch gesetzt, die Dialoge dramatisch, nie aufdringlich. Die innere Welt der Protagonistin wird kontinuierlich ausgebreitet.

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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