Rot wie Blut - Weiß wie Schnee

Autor*in
Sedgwick, Marcus
ISBN
978-3-423-62393-3
Übersetzer*in
Weitbrecht, Renate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Der Autor wählt ein historisches Ereignis und ein menschliches zum Thema seines Buches. Die Oktoberrevolution von 1917 in Russland führt zugleich zwei Menschen zu- und aus- und wieder zueinander. Es handelt sich um den Autor Arthur Ransome (und Ewgenia, der Sekretärin von Trotzki), von dem unser Autor seit seiner Kindheit begeistert ist. Ihm will er nun ein "Denkmal" setzen.

Beurteilungstext

Wer sich durch die ersten 10 Seiten irgendwie "durchwurstelt", anstatt sie mit Vergnügen zu lesen, wird ein erfahrener Leser sein. 50 Seiten allerdings fordern schon einen Leser, der sich an den Rezensionen entlang hangelt. Das ist sehr schade, denn was anschießend kommt, wird vielen nicht bekannt werden.
Sedgwick kann sich leider nicht entscheiden, von welcher Art das Buch sein soll. Ein Märchen will er schreiben, wie er sie vom Helden seines Buches kennt. Aber es soll auch eine Allegorie sein, ein historisches Buch über eine revolutionäre Zeit, ein Sachbuch vielleicht gar oder eine Dokumentation, zugleich aber auch eine Liebesgeschichte, die ja wohl tatsächlich stattfand. Vor allem aber solle es wohl eine Hommage sein an Arthur Ransome, der heute eher unbekannt sein dürfte, in Deutschland allemal.
Der Hauptort der Handlung ist Russland in der Übergangsphase zur Sowjetunion. Sedgwick nutzt die Figuren von Ransome, um ein Märchen einzubinden, über einen Bären im großen russischen Wald, der von zwei Männern namens Leo und Wladimir so wütend gemacht wird, dass er alles zermalmt, was sich ihm in den Weg stellt. Die beiden sind Leo Dawidowitsch (genannt Trotzki) und Wladimir Iljitsch Uljanow (genannt Lenin), der Bär ist das russische Volk, verelendet wie es auch Karl Marx für die Arbeiter im Bereich der Industriellen Revolution sah, und als Masse unaufhaltsam in seinem revolutionären Ziel. Das ist zunächst die Vernichtung des Absolutismus. Die Zarenfamilie erlebt die Prophezeiung von Rasputin bezüglich des Erbprinzen Alexejew: Dessen Bluter-Krankheit wird er 13-jährig überwinden. Da wird die gesamte Familie am Morgen des 17. Juli 1918 (schon im gregorianischen Kalender) in Jekaterinburg erschossen.
Sedgwick teilt sein Buch in drei Teile ein, die sich dann in relativ kurze, je übertitelte Kapitel gliedern. Der Geschichte folgt ein relativ ausführlicher Anhang mit einer Anmerkung des Autors, einer Zeittafel, einer Betrachtung, ob der Held der Geschichte ein Spion gewesen sei sowie eines Anhangs mit Kopien aus ehemals geheimen britischen Archiven.
Schade, dass Sedgwick sich nicht von Beginn an entscheidet. Viele Leser werden nicht zu seinem Buch vordringen. Er hätte auch ein Märchen schreiben können oder eine Dokumentation. "Du musst dich entscheiden." ist nicht nur ein Satz aus einem Film.

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Diese Rezension wurde verfasst von BP.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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