Rosa Wolken

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• Freundschaft

Teaser

Wie aus heiterem Himmel trifft Rosa die Liebe. 16 Jahre lang war Karl ihr bester Freund, und auf einmal ist sie verliebt in ihn. Was für himmlische Aussichten, da ein gemeinsamer Urlaub mit einer Jugendgruppe naht! Komisch nur, dass irgendetwas nicht so ist, wie Rosa es sich vorgestellt hat. Von Romantik ist da nämlich eigentlich keine Spur ...

Beurteilungstext

Sehr gut - die Reihe “Ich bin Ich” wird also fortgesetzt, und das, obwohl sie auf eine äußerst schwierige Altersgruppe von Leserinnen zugeschnitten ist, sozusagen die Fortführung der “Freche Mädchen - Freche Bücher” Tradition. Aber die Mädchen sind älter geworden, nicht nur die Buch-Heldinnen, sondern mit ihnen auch die Leserinnen.
16 Jahre alt ist also Rosa, die weibliche Hauptperson der Erzählung, etwas älter also vermutlich als die Leserinnen, denn man kann die Romane heutzutage doch ab spätestens 14 empfehlen. Natürlich dreht sich auch in diesem Band alles um Liebe - etwas anderes lässt der Titel wohl auch nicht vermuten - oder doch?
Natürlich gibt es überall Pannen, wenn auch weniger Peinlichkeiten. Sabine Both hat die Welt der Jugendlichen perfekt erfasst; vielleicht hat ihr Beruf als Sozialarbeiterin ihr dabei geholfen und so manche Einzelheit geliefert. In “Rosa Wolken” erzählt sie die Geschichte zweier 16-Jähriger, die von Kindergarten an beste Freunde sind und sich alles, auch das Intimste, anvertrauen können, ohne irgendeine Liebesbeziehung zu haben. Und dann ganz plötzlich ist es das, das Gefühl, die Erkenntnis, das Verlangen nach mehr - leider nur auf einer Seite, wie es scheint.
Und dann, auf der gemeinsamen Kanutour mit anderen Jugendlichen, passiert es: Karl verkündet, wie verliebt er in Rosa sei, und das, wo die doch gerade noch gedacht hat, er sei in Sina verknallt. Rosa schwebt auf den Wolken, und doch ist da etwas, was nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt hat. Etwas fehlt, das romantische Drumherum, das glückliche Verliebtsein, das Ein- und Zweisamkeit sucht.
Und dann der Schock: Rosa überrascht ihren Karl - mit einem anderen Jungen. Was die Leserin unterschwellig ahnen mag, kommt für Rosa völlig überraschend. Überzeugend auch hier, gestaltet Sabine Both die emotionale Welt des Mädchens, ihre Fassungslosigkeit, den Schmerz, die Verachtung, den Ekel - bis sie schließlich akzeptieren lernt und wieder zu einer Normalität im Umgang mit Karl zurückfindet.
Damit das Thema nicht gar so problembeladen bleibt, integriert Sabine Both geschickt eine neue Liebesgeschichte, und die ist überzeugend, weil sie sich ganz langsam und gegen Rosas Willen eigentlich entwickelt.
Eine ausgezeichnete Mischung, dieser Roman, von witzig-frecher Unterhaltung, nachdenklich stimmender Problembewältigung und amüsanten Liebesepisoden, perfekt auf das Lesebedürfnis der angesprochenen Altersgruppen zugeschnitten.
(siehe im Julim Journal demnächst eine ausführliche Vorstellung der Reihe “Ich bin Ich”).