Rosa und Bleistift
- Autor*in
- Rassmus, Jens
- ISBN
- 978-3-7017-2096-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Rassmus, Jens
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Residenz
- Gattung
- BilderbuchFantastikSachliteratur
- Ort
- St. Pölten
- Jahr
- 2011
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wenn das Mädchen Irma schläft, erwachen die Dinge auf seinem Schreibtisch zum Leben. Die Stifte erleben ihre eigenen Abenteuer, die an der Trennlinie von Wirklichkeit und Fantasie in einem wunderbaren Übergangsbereich zu entdecken sind.
Beurteilungstext
Irma hat den ganzen Tag gemalt. Frau Braun und Herr Blau sind völlig geschafft; sie schlafen in aller Ruhe. Auch Irma schläft. Nur Bleistift und Rosa sind wach. Sie überlegen, ob das Auto auf dem Bild tatsächlich fahren kann. Kurzerhand probieren sie es aus, und schon startet die Spritztour quer durch das Reich von Irmas Bildern. Durch wunderbare Landschaften und seltsame Gebiete führt der Weg, auch über große Abgründe, in denen es scheinbar nichts gibt; außer Papier. Doch dann passt Bleistift nicht richtig auf und baut einen Unfall. Zum Glück finden sie jetzt das Mädchen - Irma - das ihnen helfen kann, das Auto zu reparieren. Doch dann taucht auch noch der strenge Radiergummi auf, der die Stifte in die Stiftdose zurückbringen will. Und zu allem Überfluss erscheint nun noch das schreckliche Etwas, das Irma sehr ängstigt. Doch gemeinsam gelingt es Ihnen, das Etwas zu zähmen - indem sie seine scharfen Zähne wegradieren, und durch ein fröhliches Lächeln und eine rosa Schleife ersetzen - das Auto zu reparieren und dann… "Weiterfahren!", meint sogar Radiergummi, der langsam Gefallen an dem Abenteuer gefunden hat.
Jens Rassmus' neue Geschichte verwebt unterschiedliche Ebenen der Handlung geschickt ineinander. Einerseits ist da das Material, das zum Zeichnen gebraucht wird. Die Utensilien erwachen zum Leben, als alles rundherum schläft. Dann verschiebt sich die Geschichte ins Bild, in dem die Bildwelt Realität erlangt. Die Stifte und der Radiergummi können hier gestalten, beeinflussen, manipulieren, doch sie sind plötzlich Teil des Ganzen. Und dann kommt das Kind ins Spiel - ebenfalls im Bild, das zum Helfer in der Not werden soll. Schließlich helfen sich alle gegenseitig. Doch wo bleiben die Grenzen der drei Realitäten? Wo ist die Welt des Kindes? Wo die der Stifte? Wo die im Bild? Alles verwischt ineinander, in einem wunderbaren Reigen an Versatzstücken der kindlichen Erfahrung und Fantasie. Könnte es sein, dass Irma alles nur träumt? Egal, denn das ist für die Geschichte nicht von Belang. Fakt ist, dass die Geschichte Spaß macht; und Lust, weitere Bildwelten zu erkunden.
Jens Rassmus' Bilder sind auch dazu angetan, diese Lust zu steigern. Während der Geschichtenrahmen in malerischen Bildern im typischen Stil des Illustrators erscheint, sind die Bildwelten durch ganz unterschiedliche Bildstile gekennzeichnet. Collagenartig, mit unterschiedlichsten Zeichenmaterialien gestaltet, erscheinen die Elemente der Bilder wie auf einer Bühne inszeniert. Der bunte Potpourri an Formen und Farben hebt das Künstliche dieser Szenerie hervor, und verstärkt den Charakter des Wunderbaren. Das Buch macht Spaß und Mut, ist gleichsam leichtfüßig und hintergründig. Ein echter Genuss für Zeichenfreunde und alle diejenigen, die gern Grenzen der Fantasie überwinden.