ROMEO UND JABULILE

Schlagwörter

• Familie
• Kulturen
• Rassismus

Teaser

Zaghafte Liebesgeschichte in Kapstadt zwischen Jabulile und Romeo aus Simbabwe mit gewalttätigem Ende

Beurteilungstext

Jabulile ist 13 und wohnt in einem Township bei Kapstadt, Südafrika. In ihrer Freizeit spielt sie gerne und gut Fußball. Dabei wird sie von dem 14-jährigen Romeo beobachtet, der sich in sie verliebt. So beginnt eine zaghafte Liebesgeschichte. Aber Romeo ist aus Simbabwe zugezogen und wird von den Kapstädtern ausgegrenzt und feindlich behandelt. Es kommt so weit, dass die Hütten der Leute aus Simbabwe in Brand gesteckt werden und alle Flüchtlinge in ein Flüchtlingslager gebracht werden. Jabulile ist verzweifelt, zumal ihr älterer Bruder zu Beginn bei den Verfolgungen mitgemacht hat. Das offene Ende lässt zumindest hoffen, dass sich Jabulile und Romeo noch einmal wiedersehen werden.
Lutz van Dijk nimmt in seinem Buch Bezug auf die gewalttätigen Ausschreitungen in Kapstadt im Mai 2008 gegenüber den zugezogenen Menschen aus Simbabwe. In Anlehnung an die Geschichte von Romeo und Julia, bei der sich die Familie auch nicht vertrugen, schafft er es, diesen Komplott in die Gegenwart nach Südafrika zu verlegen und zu übertragen. Zum Glück überleben in diesem Fall beide Hauptdarsteller, aber es bleibt offen, ob sie sich wiedersehen. Auf nur 105 Seiten entwickelt van Dijk eine extreme Spannung, so dass sich der kleine Roman in kürzester Zeit lesen lässt. Die Sprache ist einfach und doch nicht trivial. Einzelne afrikanische Ausdrücke, die in den Text einfließen, werden hinten im Glossar übersetzt und erklärt. Als Grundlage zum Thema Rassismus und Ausländerfeindlichkeit ist dieses Buch meiner Meinung nach bereits ab Klasse 6 als Klassenlektüre hervorragend einsetzbar.