Robby aus der Räuberhöhle

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft
• Gefühle
• Spannung

Teaser

Mitten in dem Städtchen Jottwede, hinter einer hohen Mauer, liegt ein verlassenes Wäldchen. Dort wohnt der Räuberjunge Robby zusammen mit seiner Oma, der wilden Hilde, seinem Kater und einer Krähe. Ihre Räuberhöhle ist absolut geheim. Dies ändert sich, als Robby auf Thea trifft, einem kecken Mädchen mit gelben Gummistiefeln. Zunächst stehen sie sich argwöhnisch gegenüber. Aber abenteuerliche Aufgaben schweißen die zwei schnell zu einem unschlagbaren Team zusammen. Und das müssen sie auch sein.

Beurteilungstext

"Robby aus der Räuberhöhle" ist eine spannende und zugleich amüsante Abenteuergeschichte, die sicherlich so mancher junge Hörer zwischen fünf und sieben selber gerne erlebt hätte. Mit Robby und Thea schafft die Autorin Barbara Landbeck zwei sympathische und authentische Helden, mit denen sich Kinder dieser Altersgruppe leicht identifizieren können. Landbeck erzählt in einer einfachen, lebendigen Sprache, deren Verständnis durch die Hörbuchsprecherin Katja Danowski ganz wesentlich unterstützt wird. Danowski versteht es, jeder Figur ihre eigene, charakteristische und unverwechselbare Stimme zu geben. Sie trägt Landbecks detailreiche Beschreibung von Robbys Räuberparadies so schwärmerisch vor, dass sich der Hörer auch ohne Illustrationen an diesen verwunschenen, idyllischen Ort träumen kann.
Robbys Räuberleben kann auch als Gegenmodell und Kritik einer zunehmend verplanten Kindheit und vorgestalteten bzw. schwindenden Spielumgebung verstanden werden. Auch die Großmutter ist das Gegenteil einer überbehütenden "Helikopter-Omi", traut Robby viel zu und lässt ihn sehr selbstständig und frei aufwachsen. Um seine Freiheit wird so mancher junge Hörer Robby beneiden: Der Junge lebt mit Kater und Krähe in einem kleinen Naturparadies, das noch dazu geheim ist. Er geht nicht zur Schule und baut stattdessen an seinem Baumhaus und einem Insektenhotel, schnitzt Tierfiguren und bringt seiner Krähe Karla Kunststücke bei. Das heißt aber nicht, dass Robby nicht lesen, schreiben und rechnen kann. Diese Fähigkeiten findet seine Oma auch für einen Räuber genauso wichtig wie das tägliche Zähneputzen. Überhaupt ist Robbys Oma, die wilde Hilde, eine Art Robin Hood. Sie ist "räuberig", um Reichen etwas zu nehmen und Armen zu geben. So klaut sie zum Beispiel Hundefutter, um einer mittellosen Hundebesitzerin zu helfen. Dies gibt Anlass, schon mit jüngeren Kindern zu diskutieren, ob es überhaupt "gute" Räuber geben kann. In der Geschichte stellen Pit und Andy, denen Robby und Thea auf die Schliche kommen, die wirklich "bösen" Räuber dar. Da sie aber sehr an "Dick und Doof" erinnern, erzeugen sie keine Angst, sondern geben eher Anlass zum Lachen.
Überhaupt ist Landbecks Räubergeschichte an vielen Stellen witzig: Thea "schweigt wie ein totes Grab". Der Säbel vom Robbys Uropa ist nicht mal mehr "zum Petersilieschneiden" zu verwenden. Thea klebt ihre wichtigsten Reiseutensilien - von Hausschlüssel bis Haarklammern - in den Schaft ihrer gelben Gummistiefel. Auch die Tricks, mit denen Robby, Thea und Tante Dora ihre Widersacher zur Strecke bringen (wollen), lassen den Zuhörer herzlich lachen. Beispielsweise besteht die Alarmanlage von Theas Tante Dora aus einem Stapel Töpfen und einer Trillerpfeife. Robby und Thea tarnen sich mit einem Oberlippenbart, um bei ihren Nachforschungen nicht erkannt zu werden. Dabei wird die Komik durch Danowskis Vortragsweise zusätzlich verstärkt.
Das Hörspiel von 81 Minuten ist in zehn Tracks unterteilt, die zwischen sieben und elf Minuten lang sind und einen schnellen Wiedereinstieg bzw. ein wiederholtes Abspielen einzelner Teile ermöglichen. Auch dies kommt der Altersgruppe zwischen fünf und sieben Jahren entgegen. Das Hörbuch ist sicherlich eine Bereicherung für die Kita- und Grundschulbücherei und macht Lust auf mehr: Ein zweites Abenteuer von Robby und Thea soll im Januar 2017 erscheinen.