Riesenkrach unterm Blätterdach
- Autor*in
- Engel, Peter
- ISBN
- 978-3-8303-1230-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Engel, Peter
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- Lappan
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Oldenburg
- Jahr
- 2015
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Familie Specht hat ein Problem. Ihre Bleibe, eine alte Buche, wurde gefällt. Doch schon bald finden sie ein neues Zuhause. Auf einer großen Eiche richten sie sich, umgeben von allerlei Nachbarn, gemütlich ein und gehen dem nach, was Spechte am liebsten tun: lautes Klopfen und Pochen. Das missfällt den Nachbarn schnell. Kann Familie Specht bleiben oder muss sie bereits zum zweiten Mal ihr Zuhause wieder verlassen?
Beurteilungstext
Versteckt unter dem Blätterdach eines Baumes tummeln sich so manche Waldtiere. Auch Familie Specht lebte einst in ihrer Bleibe, einer alten Buche. Doch nun stehen sie vollbepackt mit all ihrer Habe am Fuße eines urigen Baumes, an dem eine kleine Wohnungsannonce hängt. Diese kommt wie gerufen. Der schönste Ast am Baum, Südseite, fast vier Meter lang ist noch frei. Familie Specht ist entzückt und zieht sofort ein. Doch was Herr Erich Eichhorn, der Vermieter, nicht bedacht hat, kommt, wie’s kommen muss. Familie Specht klopft und klopft und klopft den lieben langen Tag. Doch das lassen sich die Nachbarn, Elise Spatz, Emmi Amsel, Franz Käuzchen und die Vogel WG unter Dach nicht lange gefallen. Und so beruft Herr Eichhorn schließlich eine Baumversammlung für alle ein. Gibt es eine Lösung, wie alle friedlich miteinander leben können?
Ja, die gibt es! Nachdem wirklich alle Nachbarn genervt vom ewigen Klopfen sind und sich kaum einer eine Lösung vorstellen kann, im Gegenteil alle Nachbarn protestieren geballt auf einem Ast, wird die Spannung wirklich bis fast zu letzten Seite aufrecht erhalten. Auf der letzten Seite wird schließlich die Lösung des Konflikts präsentiert, die in jeglicher Hinsicht ein Plädoyer für Kompromissbereitschaft und Toleranz darstellt.
Auf insgesamt 22 Seiten illustriert und beschreibt Peter Engel die Geschichte vom Riesenkrach unterm Blätterdach. Dabei verwebt der Bühnenbildner, Zeichner und Illustrator auf gekonnte Weise Text- und Bildebene miteinander. So beginnt der Autor bereits auf der ersten Seite, kleine Textelemente in die Illustrationen einzubringen, sodass auf jeder Seite winzige und humoristische Botschaften zu entdecken und zu entschlüsseln sind. Besonders die selbstverfassten Protestschilder der Nachbarvögel wie ""Bei euch piept’s wohl"" oder ""So kommen wir auf keinen grünen Zweig"" bringen im wahrsten Sinne des Wortes die Botschaft an Familie Specht auf den Punkt. Und auch das nicht enden wollende laute Gepoche der Spechtfamilie hat der Illustrator gekonnt inszeniert. Während im Hintergrund die Buchstaben ""POCH"" immer größer werden und durcheinanderfliegen, explodiert die Baumkrone mit verschwommenen in Braun- und Grüntönen gehaltenen Hilfe-, Ruhe- und Polizeirufen. Das sich die Szenerie im Wald abspielt, ist vor allem durch die facettenreiche Verwendung verschiedener Brauntöne unverkennbar. Die Mimik und Gestik der Tiere des Waldes zeichnet sich insgesamt durch einen karikaturähnlichen Stil aus. Peter Engel legte zudem auf den doppelseitigen Illustrationen großen Wert auf Details. Selbst beim mehrmaligen Durchstöbern des Werkes entdeckt der neugierige Betrachter immer wieder neue Kleinigkeiten und hat sich auch beim zweiten Lesen des Werkes wahrscheinlich noch längst nicht satt gesehen.