Rico, Oskar und das Mistverständnis

Autor*in
Steinhöfel, Andreas
ISBN
978-3-551-55783-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schössow, Peter
Seitenanzahl
336
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Brillanter Abschlussband der Reihe um die beiden Jungen Rico und Oskar, der mit viel Wärme, Weisheit und Humor aufzeigt, wie wichtig Freundschaft ist.

Beurteilungstext

Irgendwann musste es so kommen: Andreas Steinhöfel möchte nach dem nun neu erschienenen fünften Band mit den Geschichten um Rico und Oskar aufhören. Es scheint deshalb fast wie ein Omen, dass die beiden Freunde, dieses so ungleiche Paar, das sich aber so wunderbar ergänzt, in der Geschichte des letzten Bandes in Streit geraten und jeder vorübergehend seine eigenen Wege geht. Oskar spürt nämlich so etwas wie Eifersucht, als er merkt, dass Rico Gefallen an der gemeinsamen Freundin Sarah findet und lieber mit ihr Zeit verbringt. Dabei gilt es eigentlich, einen neuen Fall zu klären: Das Spielplatzgrundstück, auf dem sich Rico und Oskar mit ihrer Gang immer treffen, soll verkauft werden. Bei ihrer Mission zur Rettung des Spielplatzes tauchen aber bald Ungereimtheiten auf, denn hinter dem Verkauf steht ein raffgieriger junger Betrüger, der Neffe der „Spielplatzgehörerin“, wie Rico die alte Dame nennt, die das Grundstück besitzt. Rico und Oskar ermitteln aufgrund des heftigen Streits also zum ersten Mal getrennt voneinander. So reist Oskar nach Berlin, um den Betrüger zu überführen, und Rico unternimmt zusammen mit Frau Dahling und dem Checker eine Reise nach Hessen, da Frau Dahling ihren auf einer Kur weilenden Mann besuchen will, sie vermutet einen Kurschatten. Nach etlichen lustigen und auch nachdenklichen Begebenheiten können die Kinder letztendlich den Spielplatz retten und auch Oskar und Rico vertragen sich am Ende wieder. Alle Hauptfiguren in diesem Band, Kinder wie Erwachsene, haben eine wichtige Erfahrung gemacht, wenn es um Streit, Missverständnisse und um Liebe geht: Freundschaften bewahren und über „Mistverständnisse“ reden sind essenziell.
Besonders auffällig in diesem letzten Band ist das Spiel des Autors mit der Erzähltechnik. Rico, aus dessen Sicht erzählt wird, trennt sich in dieser Geschichte von Oskar und macht seine eigenen Erfahrungen. Damit die Erzählperspektive nicht wechseln muss und Rico trotzdem von Oskars Erlebnissen berichten kann, nutzt Andreas Steinhöfel hier den Kniff des „Romans im Roman“: Rico wird Schriftsteller und erzählt quasi in eingeschobenen Romanpassagen (auch durch ein verändertes Schriftbild kenntlich gemacht) von Oskars Ermittlungen in Berlin, allerdings versetzt er die Erzählzeit in die 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts und dementsprechend muss er auch altmodische Sprache benutzen. Für junge Leser ist diese Erzählweise sicherlich eine Herausforderung!
Eine weitere Auffälligkeit sind die intertextuellen Bezüge, die der Autor in seine Geschichte um Rico und Oskar einbaut: Erfahrene Leser werden nicht nur etliche Anspielungen auf Kinderbuchklassiker (z.B. „Emil und die Detektive“, „Heidi“, „Jim Knopf“), sondern auch auf Steinhöfels eigene Bücher entdecken. Gewohnt genial begleitet der Illustrator Peter Schössow die Geschichte mit liebevoll gestalteten Bildern. Das Abschlussbild sticht dabei besonders hervor: die beiden Jungen wandern nach ihrer ganz unspektakulären Versöhnung einem prachtvollen Sonnenuntergang entgegen. Mit diesem Bild verabschieden sich Oskar und Rico sozusagen endgültig von ihren Lesern. Passt auf euch auf, möchte man ihnen beinahe zurufen.
Das Finale der Buchreihe um die beiden kuriosen Jungen Oskar und Rico ist eine gelungene Abschlusshommage an die Figuren, die die Leser über viele Jahre lang liebgewonnen haben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ChHö; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 01.02.2021

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