Reise nach Tripiti

Autor*in
Steger, H.U.
ISBN
978-3-257-00516-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Steger, H.U.
Seitenanzahl
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der alte Teddybär Theodor ist kaputt und wird weggeworfen, er trifft Kaspar ein altes Holzpferdchen und gemeinsam machen sie sich auf die Reise nach Tripiti. Auf dem (Land-)Weg dorthin treffen sie überall weitere Freunde, die sie mitnehmen: die Puppe Resi, die Kuh Flora, Mischa, denr Traktorfahrer, die Babuschka mit ihren vier Kindern und andere. Schließlich kommen sie alle erschöpft und müde am Ziel an, wo sich für jeden ein Plätzchen findet, an dem er bleiben kann.

Beurteilungstext

Der Schweizer H:U. Steger ist neben seiner Tätigkeit als Kinderbuchautor auch und vor allem Karikaturist und Künstler. In den 50er Jahren unternahm er eine Reise nach Tripiti, ein kleines Flüchtlingsdorf auf einer griechischen Insel. Diese Reise inspirierte ihn zu seinem ersten Kinderbuch ""Reise nach Tripiti"", in dem er kaputte Spielsachen auf ebendiese Reise schickt.
Heute bestünde dieses Dorf nur noch aus Souvenir-Läden, so die Anmerkung des Autors auf einer Netzseite, in der die realen Stationen der Reise mit den Bilderbuchstationen verglichen werden.(Link: http://taschensymphoniker.ch/musik/die_reise_nach_tripiti)
Ist denn in in den 2010er Jahren ein Bilderbuch noch interessant für Kinder, das deutliche Kritik an der Wegwerfgesellschaft übt und zudem in Text und Zeichnung ruhig, übersichtlich und liebenswert altmodisch wirkt?
Ich meine ja. Zum einen, weil Kinder bestimmte Spielsachen sehr lieben und ihnen bei einem Verlust nachtrauern und zum anderen, weil das Reisemotiv immer aktuell für Kinder ist. Hinzu kommt, dass die Verlebendigung von Spielsachen ebenfalls ein vertrautes Sujet in der Kinderliteratur ist (z.B. Alice im Wunderland).
Ein weiterer Grund für meine Empfehlung ist ein nostalgischer: In den 90er Jahren sind meine beiden Kinder mit einem ähnlichen Bilderbuch von H.U.Steger - Reise nach Kabuki - großgeworden. Es gehörte bis zur späten Kindheit zu den Lieblingsvorleselektüren und musste unbedingt aufbewahrt werden, so dass wir es heute noch in einer früheren Ausgabe besitzen.
Steger erzählt lebendig, anschaulich und witzig. Die Verkehrsmittel sind vielfältig: ein Pferd, die Eisenbahn, ein Traktor mit Anhänger, ein Boot und schließlich ein Schiff, auf dem alle und alles Platz hat.
Landschaft und Menschen ändern sich auf der Reiseroute, die über 20 Stationen aufweist: von den steilen Bergpässen und den freundlichen Bäuerinnen in den grünen Tälern der Schweiz, über die braunen Felder, die Autobahn, über und auf die Donau, an Belgrad vorbei und durch die Landschaften der ehemaligen Staaten Jugoslawiens, über Skopje, weiter zu den ""Zigeunern"" mit dem Tanzbären in Griechenland und sind dann endlich am Meer. Ein freundlicher Schiffbauer stellt ihnen ein Schiff zur Verfügung, so dass sie schließlich alle wohlbehalten am Ziel ankommen. Und zum Schluss schreibt Theodor (das Alter ego des Autors) die Geschichte der Reise auf.
Die Bilder sind in ihrer freundlichen Farbigkeit und ihrem Detailreichtum einladend, gerade auch im Blick auf die Darstellung der unbekannten Landstriche und ihrer manchmal seltsamen Bewohner (Schweiz, ehem. Jugoslawien und Griechenland).
Das Bilderbuch sollte in keinem Kindergarten oder -hort fehlen. Es eignet sich gut zum Einsatz in der interkulturellen Erziehung und Bildung, auch noch in den ersten Grundschuljahren.
Außerdem gibt es bei Radio Winterthur ein Instant-Hörspiel zum Buch. LinK.
http://www.stadtfilter.ch/RadioGwunderPodcast/RadioGwunder20120815

Anmerkung zum “Zigeunerbild”: Durch die Initiativen der letzten Jahrzehnte hat sich die Wahrnehmung dieser Minderheit in Europa zum Positiven verändert, wenngleich nicht überall. Die Diskriminierung von Sinti und Roma in Europa ist dadurch nicht zum Ende gekommen, sondern hat sich in Ländern wie Ungarn durch die Rechtsparteien sogar noch verschärft. Der Begriff ""Zigeuner"" ist zudem unter den Verbänden und Vereinigungen vor allem wegen der Verfolgung und Ermordung im Faschismus zugunsten der korrekten Bezeichnung ""Roma und Sinti"" verändert worden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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