Rein ins Paradies Baby
- Autor*in
- Brinx, Thomas
- ISBN
- 978-3-522-20122-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 284
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In dem 2011 erschienenem Jugendroman geht es um das wohlbehütete Mädchen Eva, das von Zuhause ausreißt und sich mit einer Zufallsbekanntschaft, LKW-Fahrer Adam, auf den Weg nach Spanien macht, um ihre weggelaufene Freundin Jule zu finden. Gegensätzlicher als Adam und Eva könnten zwei Menschen kaum sein, sodass Reibereien, aber auch Selbstfindung unterwegs nicht ausbleiben.
Beurteilungstext
Mit viel Witz nehmen Brinx /Kömmerling den Leser mit auf die Reise der 15jährigen Eva nach Spanien. Eva, die aus einem gut betuchtem Elternhaus stammt, Klavier spielt, bald ein Praktikum als Unternehmensberaterin in London machen möchte, seit geraumer Zeit eine gut laufende Beziehung zu Langweiler Gregor führt und insgesamt sehr gut zu funktionieren scheint, dient als Identifikationsfigur für Durchschnittsjugendliche. Nachdem sie wochenlang einen Anruf ihrer Freundin Jule ignoriert hat, die in großen Schwierigkeiten steckt, seit ihre Mutter gestorben ist und sie eine Tanzschule angezündet hat, erfährt sie auf Umwegen von Jules Problemen und begibt sich auf den Weg zu ihr. Mutig reißt sie an ihrem 16. Geburtstag betrunken von zuhause aus und fährt mit dem 25jährigen LKW-Fahrer Adam durch Halbeuropa, um Jule zu finden und ihr zu helfen. Hier findet der Wunsch vieler Jugendlicher nach Abenteuer seinen Platz, indem beschrieben wird, wie Eva aus allem ausbricht. Interessant für viele junge Leserinnen und Leser ist weiterhin der Prozess der Selbstfindung, den Eva, aber auch Adam und Jule im Verlauf der Erzählung durchleben. Eva löst sich von den an sie herangetragenen Verhaltensvorstellungen und versucht erstmals ihren eigenen Weg zu gehen und das durchzusetzen, was sie als wichtig erachtet. Ohne Rücksicht auf die Meinung und Sorgen ihrer Eltern begibt sie sich mit dem fremden Adam in ein Abenteuer, das alle Rollenvorstellungen von ihr als gut erzogenem Mädchen infrage stellt. Zusammenfassend kann man sagen, dass Brinx/Kömmerling es schaffen, jugendliche Leser auf eine spannende Reise zwischen Selbstfindung, Liebe, Freundschaft und Ablösung vom Elternhaus mitzunehmen. Nichts wirkt aufgesetzt oder unpassend. Einzig der doch große Altersunterschied zwischen Adam und Eva macht stutzig, da eine körperliche Liebe, von der im Roman nicht abgesehen wird, in dieser Alterskonstellation eher unangebracht erscheint. Andererseits wird deutlich, dass weder wirtschaftliche Verhältnisse noch Bildungshintergrund, Interessen, Alter oder Temperament letztlich darüber entscheiden, ob zwei Menschen sich lieben oder miteinander befreundet sein können. In diesem Roman werden Grenzen überwunden.