Rede des Bären

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• Gefühle

Teaser

Dieses ungewöhnliche Bilderbuch erzählt von einem Bären, der in den Leitungsrohren eines Hauses wohnt. Des Nachts rutscht er durch die Rohre und reinigt diese. Er beobachtet das eigentümliche und einsame Leben der Menschen, treibt seinen Schabernack mit ihnen und versucht ihnen etwas Gutes zu tun.

Beurteilungstext

Jeder kennt sie, die nächtlichen und zuweilen unheimlichen Geräusche, das Gluckern und Brummen in alten Mietshäusern. Endlich gibt es dafür eine Erklärung. Im Buch von Julio Cotázar lebt ein Bär in den Leitungsrohren und durch seine Rede erfahren wir jetzt etwas mehr über sein Leben. Er treibt seinen Schabernack mit den Mietern des Hauses, "oder ich brumme in Höhe des Ofens im zweiten Stock, und die Köchin Wilhelmine jammert, dass der Ofen so schlecht zieht." und berichtet uns über die nächtliche Einsamkeit der Bewohner "höre, wie sie schnarchen und im Schlafen reden und so allein sind." und er tut ihnen etwas Gutes, indem er ihnen die Wange streichelt oder die Nase leckt. Diese wunderschöne poetische Geschichte von Julio Cortázar aus den "Geschichten der Cronopien und Famen" des Jahres 1962 wurde illustriert von Emilio Urberuaga. Die beidseitige Illustrationen regen die Fantasie an und werfen Fragen auf. Warum ist der Bär rot? Passt ein Bär überhaupt in Leitungsrohre? Es macht Freude, auf jeder Seite nach einer Katze und einer kleinen Maus zu suchen. Durch dunkle Pastellkreidentöne werden die Stimmung der Nacht, der Dämmerung und auch des Alleinsein spürbar dargestellt. Die "unbändige Freude" des Bären, des Nachts auf dem Dach des Hauses, beim Bad in der Zisterne, wird mit wunderschönen blauen und grünen Tönen dargestellt. Ein bezauberndes Bilderbuch, welches zum Nachdenken einlädt und zum Schreiben mit Kindern verleitet.