Rede des Bären
- Autor*in
- Cortázar, Julio
- ISBN
- 978-3-905871-07-4
- Übersetzer*in
- Promies, Wolfgang
- Ori. Sprache
- Spanisch
- Illustrator*in
- Urberuaga, Emilio
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- Bajazzo
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2009
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein Bär erzählt von seinen nächtlichen Wanderungen und Erlebnissen in den Leitungsrohren der Häuser.
Beurteilungstext
Bei der Idee zu diesem ungewöhnlichen Bilderbuch haben offensichtlich die ominösen Geräusche, die gelegentlich durch die Leitungsrohre alter Häuser geistern, Pate gestanden. Ob ein Kind, das mithilfe dieses Buches eine Assoziation solcher Geräusche zu einem roten Bären schafft, der unsichtbar durch das Haus kriecht, damit zufrieden ist, oder aber bei der Vorstellung Furcht empfindet - das sei dahingestellt. Der Bär hat auf jeden Fall Freude an seinen nächtlichen Spaziergängen. Freude auch daran, Menschen zu erschrecken oder ihre Nachtruhe zu stören. Nicht ganz einleuchtend ist für mich, dass das Mädchen im dritten Stock sich an der durch den Wasserhahn gestreckten Tatze des Bären verbrannt zu haben glaubt. Die Vorstellung, dass dieser Bär jederzeit auch aus dem Rohrsystem Zugang zu den Wohnungen hat, kann immerhin nicht gerade beruhigen. Die Illustrationen des Bilderbuches sind in kräftigen Farben gehalten. Das leuchtende Rot des Bären dominiert auf allen Seiten. Während dem Nachtwanderer stets ein Lächeln ins Gesicht gemalt ist, kommen die Menschen bei ihrer Darstellung schlecht weg. Sie wirken auf den Betrachter ausgesprochen missmutig, ja hässlich. Auch die Logik der Geschichte - selbst bei fantastischen Texten unerlässlich - erschließt sich mir nicht. Wie kann am Morgen, wenn die Menschen sich im wachen Zustand waschen, der Bär ihnen das Gesicht lecken?