rausmitderdicken

Autor*in
Bennett, Sophia
ISBN
978-3-551-52065-4
Übersetzer*in
Zeitz, Sophie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
407
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die vier unzertrennlichen Freundinnen Sacha, Rose, Nell und Kylie nehmen mit einem eigenen Lied an einem Wettbewerb teil und kommen in die Endrunde. Sie können aber nur als dreiköpfige Band gewinnen. Rose wird von Sacha ausgegrenzt, was einen Shitstorm im Netz verursacht, der für alle vier zu einer großen Belastung wird, weil die Reaktionen des Netzes und damit Ereignisse für die Vier nicht mehr kontrollierbar sind. Nur knapp können persönliche Katastrophen verhindert werden.

Beurteilungstext

Sacha erzählt rückblickend in Ich - Perspektive die Geschichte ihrer Clique. Schon nach den ersten Seiten dürften die meisten Leserinnen gefesselt sein, werden doch typische Alltagssituationen pubertierender Mädchen angesprochen: Bedeutung der Freundinnen, Ärger mit Eltern und in der Schule, Enttäuschungen, weil der Angebetete nicht so funktioniert, wie man sich das vorstellt, Eifersucht usw. Musik und Aussehen sind zentrale Gesprächsthemen. Das Smartphone ist wichtigstes Kommunikationsmittel. Welche Bedeutung das Netz am Geschehen hat, ist schon optisch an den Emoticons erkennbar, die jeder Kapitelüberschrift vorangestellt sind und die Stimmung der vier Mädchen widerspiegeln. Wichtige Mailtexte oder Interneteinträge werden im Druck hervorgehoben. Erzählt wird in lebhafter, anschaulicher, klarer Sprache ohne lange Sätze, was die Lektüre des relativ dicken Buchs vereinfacht.
Auch Jungen dürften sowohl wegen der Bedeutung des Internets von der Erzählung angesprochen werden als auch durch die Tatsache, dass ohne den Internetfreak Elliot die Mädchen nie am Wettbewerb teilgenommen hätten und er durch sein Know-how am finalen Erfolg wesentlichen Anteil hat. Spannung entsteht u.a. dadurch, dass der Leser erst spät erfährt, dass Elliot den Song im Netz hochgeladen und die Anzahl der positiven Klicks manipuliert hat.
Die Teilnahme am Song-Wettbewerb gibt einen beeindruckenden Einblick hinter die Kulissen der glitzernden Fernseh- und Medienwelt. Am Schicksal der vier Mädchen wird deutlich, wie hart der Konkurrenzkampf ist um berühmt zu werden, aber auch welchen Preis Ruhm hat. Als Rose ein Star ist, muss sie sich selbst verleugnen und ist nur noch eine Marionette ihrer Manager. Auch Sacha leidet darunter, dass ihr Vater ein berühmter Sänger ist, der sich und seine Familie verstecken muss, um ein bisschen Privatleben zu haben. Er und der Musiker Jimmy sind positive Beispiele dafür, dass große Stars dennoch ""Menschen"" bleiben können.
Kernthema ist jedoch - wie der Titel besagt - der Ausschluss von Rose, damit ihre Band am Wettbewerb teilnehmen kann. Den Grund liefert eine Managerin durch ihre saloppe Aussage, dass Rose zu dick sei, die in den Schlagzeilen der Medien als ""Die Dicke muss raus"" zitiert wird. Es bleibt offen, ob Rose überhaupt dick ist. Da Sacha diejenige ist, die beim Krisengespräch - das die Kameras aufzeichnen! - überhaupt wagt, den Ausschluss eines Mitglieds zu thematisieren, richten sich alle Angriffe bis hin zu Morddrohungen gegen sie und sie vereinsamt immer mehr. In dieser Situation begegnet sie Dan, in den sie sich verliebt, der jedoch ein Geheimnis hütet: Er war mit Rose zusammen und die Beziehung fand durch ungeklärte Missverständnisse ein Ende, das weder Rose noch Dan überwunden haben.
Für viele Leser dürfte es heilsam sein mitzuerleben, wie durch unvollständige Informationen die Meinung der Öffentlichkeit gelenkt wird und wie viele Teenies unreflektiert den Trend im Netz durch ihre Klicks und Kommentare unterstützen ohne zu ahnen, welches Leid sie den Betroffenen zufügen. Für erwachsene Leser ist aber auch eine wichtige Erkenntnis, welche Bedeutung die Musikszene im Leben der meisten Jugendlichen hat.
Das Buch fesselt, weil es Elemente von Liebesromanen vereint mit leicht erfassbarer Sprache, wichtige Informationen über den gesamten Text verteilt sind wie bei einem Kriminalroman, in dem mit sich die einzelnen Erkenntnisse nach und nach zu einem Gesamtbild zusammen setzen, und viele Themen von es Jugendlichen anspricht - von Liebe über Freundschaft, Musikszene, Ruhm und Internet. Wer einmal anfängt, dürfte die 407 Seiten schnell verschlungen haben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Anmq.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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