Rain Song

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-401-06522-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schneider, Frauke
Seitenanzahl
320
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2010
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach fünf Jahren begibt sich Hanna noch einmal in das kleine Reservat der Makah-Indianer, auf der Olympic Halbinsel im Bundestaat Washington, um Jim, den Vater ihrer gemeinsamen Tochter zu suchen. Dabei stößt sie auf viel Ablehnung. Aber sie lernt auch Greg kennen und lieben und für Beide eröffnet sich eine bittere Wahrheit.Doch lest selbst und bildet euch eure Meinung!

Beurteilungstext

Von der ersten Seite an erwartet den Leser ein hoch spannender und ergreifender Roman. Wir werden Zeuge von fest verwurzeltem Gedanken- und Kulturgut. Dieser Indianerstamm ist bestrebt, alte Traditionen und handwerkliche Fähigkeiten weiterzugeben. Es werden Feste abgehalten und Arbeiten hergestellt, Gerichte zubereitet usw. wie vor vielen Generationen zuvor auch schon. Die “Alten” möchten das auch weiterhin so tun; deshalb sind sie der bleichhäutigen Frau- Hanna- gegenüber nicht sehr aufgeschlossen. Zu viele negative Erinnerungen und schreckliche Untaten sind mit den Weißen verknüpft. Und davon nehmen die Traditionalisten keinen Abstand. Wie weit dieser gedankliche Wahn gehen kann, stellt sich mit der Feststellung der brutalen und gewaltigen Bluttat von Matthew Ahousat heraus. Sein handwerkliches Geschick- die Kunst Pfähle zu schnitzen- wollte er unbedingt an einen geeigneten Nachkommen weitergeben, damit er das Vermächtnis seiner Vorväter erfüllt. Doch Jim hat ihn sehr enttäuscht, indem er mit der weißen Frau den Stamm verlässt. Sein leiblicher Sohn Greg will nichts von Annie wissen, dabei wären die Beiden das perfekte Paar, um würdige Nachfahren zu zeugen. Aber der alte Schnitzer ist wie besessen von seinen Traditionen. Zwanghaft verfolgt er sein Ziel, seine Lebensaufgabe und wird dabei blind für die Realität. Er meint, das Recht und Gesetz auf seiner Seite zu haben. So wird er zum Außenseiter und starrsinnigen Einzelkämpfer, ja sogar zum Mörder und Selbstmörder. In seiner Gedankenwelt sieht er keine anderen Möglichkeiten mehr.
Sein Sohn Greg kann nicht glauben, was um ihn herum passiert ist; er hat diese Veränderungen an seinem Vater nicht wahrgenommen. Zum ersten Mal entschuldigt er sich , dass er ein Mann mit Traditionen war und Vergangenheit.
Es stimmt aber optimistisch, dass Hanna einen Anfang mit Greg wagen möchte und auch ihre Tochter Ola mitbringt. Ola soll die Chance gegeben werden, Erinnerungen an ihre Vorfahren zu haben. Sie soll ein ganzer Mensch werden dürfen. Und auch der alte Kachook geht auf Hanna zu und möchte seine Enkeltochter sehen und kennenlernen dürfen.
Der Roman stimmt sehr nachdenklich und regt zur Diskussion und Meinungsbildung an.
Wieviele Ehen werden ohne Liebe geschlossen, nur um den gesellschaftlichen Rang zu behalten oder gar zu erhöhen? Wieviele Genies sind verbohrte Querdenker und fanatische Einzelkämpfer, denen die Realität abhanden gekommen ist? Bei wievielen unserer Mitmenschen erkennen wir abartige Verhaltensweisen zu spät bzw. hätten niemals für möglich gehalten, dass sie zu bestimmten Handlungen fähig wären? So ist ein rechtes Maß an Tradition und Ritualen , Moral wichtig und richtig. Es wäre ja auch schade und undenkbar, wenn alles Alte verworfen, vergessen, hinfällig wäre. Und doch sollten keine inneren Zwänge und noch Schlimmeres Begleiter dabei sein.
das Außencover wirkt mystisch, schleierhaft und steigert die Spannung auf den Inhalt.
Danke Frau Babendererde, dass Sie uns mit einem weiteren Roman über die Kultur der Indianer bereichern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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