Räselhafte Spuren

Autor*in
Willis, Jenny
ISBN
978-3-423-62200-4
Übersetzer*in
Held, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Schulmeyer, Heribert
Seitenanzahl
79
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein kleines Mädchen schildert das rätselhafte Verschwinden einer Schülerin und ihres Vaters, welches zur gleichen Zeit geschieht wie das Auftauchen eines wilden Tieres, das niemand je im Hellen zu Gesicht bekommt. Alle lasten dem Tier das Verschwinden der Gesuchten an, von Mord ist auch die Rede. Die Erzählerin bringt nach und nach Licht ins Dunkel.

Beurteilungstext

Solch ein grotesk schlechtes Buch, bei dem man sich fragt, wo die Grenzen des Zumutbaren liegen, findet man selten. Die Geschichte ist so unbeholfen-kunstlos erzählt, dass ein durchschnittlich erfahrener (jugendlicher) Leser bereits nach einigen Seiten den 'Kunstgriff' der Autorin entlarvt: die Erzählerin schildert ihre eigene Geschichte, sie ist das verschwundene kleine Mädchen, der verschwundene brutale Mann ihr Vater. Die einerseits widerliche und anderseits vollkommen abstruse Geschichte (widerlich: Kind erschießt Vater aus Versehen mit dessen Waffe, weil dieser droht, verwundetes Tier zu erschießen; abstrus und widerlich: Vater wird aufgefressen, da Tier Zirkuslöwe ist; nur abstrus: Kind flieht durch ganz England in Hafenstadt, schifft sich mit Löwen unbemerkt als blinder Passagier nach Afrika ein, wo es friedlich mit Löwe lebt) richtet sich mit dem Erzählstil, wenn man die Art der Textdarbietung so nennen möchte, und der Aufmachung des schmalen Taschenbuchbändchens an Leser um die 8 Jahre, so auch durch den Verlag auf dem Buch aufgedruckt. Welche achtjährigen Kinder dieses Buch lesen und dann keine Albträume haben und welche Erwachsenen achtjährigen Kindern dieses Buch bei Kenntnis des Inhalts aushändigen würden, wäre noch zu erforschen. Schon für erwachsene Leser mit großer Leseerfahrung und mehr Widerstandskraft gegen Schauergeschichten ist diese Geschichte in Drastik und Absurdität schwer verdaulich. Auch deshalb, weil das Ganze im Stil der 'real crime story' anfängt und als Märchen nach dem Schema 'und sie lebte glücklich bis ans Ende ihrer Tage' endet. Wie Willis vom Anfang zum Ende kommt, ist nicht nachvollziehbar. Da das ganze Buch nicht nachvollziehbar ist, lohnt es sich jedoch nicht, überhaupt anzufangen, sich damit zu beschäftigen. Es fehlen einem nicht oft die Worte, aber dieses Buch als Buch für Kinder zu verlegen, macht sprachlos.

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Diese Rezension wurde verfasst von EH.
Veröffentlicht am 01.01.2010