Rabbit Boy. Die seltsame Verwandlung des Robert Kümmelmann

Autor*in
Biermann, Franziska
ISBN
978-3-423-76388-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Biermann, Franziska
Seitenanzahl
208
Verlag
dtv
Gattung
Erzählung/RomanFantastik
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine skurrile Geschichte: Robert Kümmelmann verwandelt sich in ein großes schwarzes Kaninchen, das die Urzeitkaninchen und ihr von Bauarbeiten bedrohtes Biotop neben der Grundschule retten soll.

Beurteilungstext

Mit dem Titel „Rabbit Boy“ und dem übergroßen Kaninchen auf dem Buchcover kündigt die Hamburger Autorin Franziska Biermann eine weitere witzig-komische Geschichte an. Bekannt und vielgelobt sind insbesondere ihre Fuchsbücher von „Herr Fuchs mag Bücher“ über einen bücherfressenden Fuchs bis hin zu Jacky Marrone, dem füchsischen Privatdetektiv.
In ihrem neuen Buch stehen aber nun ganz die Kaninchen im Mittelpunkt. Die Geschichte beginnt zunächst mit einem Prolog in Comicform, in dem erzählt wird, dass die Kaninchen ein Riesenkaninchen rufen können, um sie aus der größten Not zu befreien. Danach wechselt die Autorin ins stärker Erzählende und führt Robert und seine Freunde in der Hermann-Igel-Grundschule ein. Robert hat einige Probleme mit einem Klassenkameraden, insbesondere weil er so unsportlich ist. Doch als er sich bei einem Ausflug ins nahegelegene Biotop mit einem Hasenhaar „infiziert“, wird der zum Kaninchen und seine Unsportlichkeit ist vorbei. Robert genießt die Freuden des Kaninchenseins, insbesondere die großen Hüpfer, die er machen kann. Allerdings macht er auch große Kaninchenkötteln, eine Schattenseite seines Lebens.
Roberts Familie und die Freunde reagieren relativ gelassen auf die Verwandlung, da Robert ja auch noch sprechen kann. Die Mutter bestellt eine Ladung Salat und der findige Vater überlegt die ganze Zeit, wie man mit den Kaninchenkötteln am besten Geld machen kann. Aber das ist nicht Roberts Problem. Er wird von den Kaninchen beauftragt, Hilfe zu leisten, denn ihr Biotop ist vom Bau der neuen Schulturnhalle bedroht. Um genug Geld für den Bau der Turnhalle zu sammeln, nimmt die Schule sogar an einem Schul-Putz-Wettbewerb teil. Eine gute Gelegenheit für Robert und seine Freunde, zuzuschlagen. Doch als ihr Plan fehlschlägt und das Geld in Form einer riesigen Putzmittelflasche überreicht wird, kommen sie auf die Idee, diese zu stehlen. Da sind sie nicht die Einzigen und so kommt es zu einem lustigen Verwirrspiel im nächtlichen Schulgarten.
Die fantastische Geschichte greift das Motiv der Verwandlung auf, das hier besonders ausgearbeitet wird, etwa durch die Reaktionen von Freunden und Familie. Weiterhin finden sich Elemente einer Kriminalgeschichte, wie man sie auch von Jacky Marrone schon kennt. Einige Erzählstränge bleiben allerdings recht vage und sind wenig ausgearbeitet, z.B. die Episode mit dem gierigen Hausmeister. Was sind seine Motive? Das bleibt offen und auch wie seine Machenschaften am Ende aufgedeckt wurden. Mit einer Stellenanzeige auf der letzten Seite wurde sich aber recht schnell und pragmatisch der Figur entledigt.
Im Buch verwendet Franziska Biermann eine leicht zugängliche, klare Sprache, die auch den ein oder anderen hintergründigen Witz oder eine Anspielung enthält, etwa wie die Reimwörter Kümmelmann - Mümmelmann. Die kleinen Illustrationen auf den Seiten zeigen Ausschnitte des Gelesenen, sie sind zweifarbig in Schwarz und Orange gestaltet und können die Vorstellungsbildung und das Textverständnis unterstützen. Gleichzeitig unterstreichen sie die Witz der Situationen. Vom Textumfang handelt es sich schon um einen Kinderroman, der auch in Kapitel untergliedert ist und hier und da auch seine Längen hat. Das machen allerdings die komischen Zeichnungen (auf fast jeder Seite finden sich die Leuchtkötteln der Hase) und die skurrilen Situationen wieder wett.
So ist das Buch eine leichte, amüsante Lektüre für Kinder, die schon etwas geübter im Lesen sind und gern spannende Geschichte mögen, oder zum Vorlesen. Hier ist das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 29.01.2023

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