Puppenmord oder: Bis dass ihr Tod ihn scheidet

Autor*in
Sharpe, Tom
ISBN
978-3-86615-250-2
Übersetzer*in
Schwarz, Benjamin
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Süddeutsche Zeitung
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
ab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
4,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Henry Wilt ist Hilfslehrer an einer Berufsschule. Dort versucht er, u.a. Maurern, Fleischern und Gasinstallateuren höhere Literatur nahe zu bringen. Seine Frau Eva hat sich nach einigen “Selbstfindungs-Trips” nun zur sexuellen Befreiung entschlossen. Wilt erlebt - angeregt durch Evas neue Freundin Sally - ein haaresträubendes Abenteuer mit einer Sex-Puppe und beschließt daraufhin, den Mord an Eva an der Puppe zu erproben. Diese Aktion hat für ihn sehr peinliche Folgen.

Beurteilungstext

Es gelingt dem Autor bestens, die alle recht extremen Charaktere der Geschichte zu zeichnen:
Da ist als Hautfigur Henry Wilt, ein Mittdreißiger, dem sein beruflicher Aufstieg seit Jahren verwehrt wird und der ein sehr langweiliges Privatleben führt. Seine Frau Eva rennt jeder gerade modernen Möglichkeit nach, die der Selbstverwirklichung dienen könnte, vernachlässigt Henry daher total. Als Eva das amerikanische Ehepaar Pringsheim kennenlernt, fällt sie ganz auf Sally Pringsheims Maximen der sexuellen Befreiung herein. Sally gelingt es jedoch nicht, auch Henry von ihren Ideen zu überzeugen. Aus Rache inszeniert Sally ein sehr peinliche Begegnung zwischen Henry und einer Gummipuppe. Henry erprobt wutentbrannt den Mord an seine Ehefrau mit der Puppe. Kurze Zeit später befindet er sich in einem endlos langen Polizeiverhör, denn Eva - die mit dem Ehepaar Pringsheim in einer von ihnen gestohlenen Motorjacht im Schlamm feststeckt - gilt als vermisst und somit scheint der Mord an ihr für die Polizei realistisch.
Das inhaltlich sehr witzige Buch wird durch den noch dazu grandiosen Aufbau und die sprachliche Gestaltung zu einem sehr amüsanten und kurzweiligen Lesevergnügen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Keck.
Veröffentlicht am 01.01.2010