Punkte
- Autor*in
- Macri, GiancarloZanotti, Carolina
- ISBN
- 978-3-522-30471-9
- Übersetzer*in
- Naoura, Salah
- Ori. Sprache
- Italienisch
- Illustrator*in
- Zanotti, Clara
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Teaser
Ein Buch über die Flüchtlingslage in unserer Welt. Mit wenig Worten, leicht verständlich erklärt.
Beurteilungstext
Dieses Buch ist komplett in schwarz-weiß gehalten und nutzt in seiner grafischen Gestaltung ausnahmslos Punkte, die sowohl Hauptakteur sind als auch Gegenstände vereinfacht darstellen. Zuerst wird ganz plastisch ein Punkt vorgestellt, der den Leser begrüßt mit dem Satz: "Hallo ich bin ein Punkt." Anschließend werden die Freunde und Freundesfreunde des Punktes dargestellt und die anfangs leere rechte Seite des Buches füllt sich bei jedem Umblättern mehr. Es wird dargestellt wieviel Essen, Spaß und Freude die ausgemalten, dicken?, Punkte haben. Das führt dazu, dass über acht Seiten die linke Seite des Buches weiß bleibt. Erst auf Seite neun erscheint auf der linken Seite ein unausgefüllter, ausgehungerter?, Punkt, der sagt: "Hallo, ich bin ein Punkt." Auch dieser Punkt sagt, dass es viele von ihm gibt. Doch diese Punkte haben weder Spaß noch Essen, noch Häuser und sie fragen, ob sie auf die andere Seite des Buches dürfen. Und so geschieht das Unausweichliche, nach einer Beratung der ausgemalten Punkte, dargestellt durch die Sitzanordnung des Bundestages, dürfen die Punkte kommen. Aber das ist schwer zu regeln und plötzlich werden es zu viele und die ausgemalten Punkte sagen Stopp. Nun kommt das letzte Drittel des Buches, in dem die Punkte beraten, wie sie das Problem lösen können. Die Entscheidung fällt auf das Motto Hilfe zur Selbsthilfe und viele ausgemalte Punkte gehen auf die linke Seite, um dort Aufbauhilfe zu leisten. Am Ende des Buches leben alle Punkte überall und es stellen sich zwei Punkte vor, die jeweils nur zur Hälfte ausgemalt sind und zur Hälfte nicht.
Soviel zum Inhalt des Buches, das durch seine plakative Außengestaltung mit vielen schwarzweißen Punkten, seiner Größe und seinem Titel "Punkte" im Buchhandel sicher heraussticht. Dies ist sicher gewollt und doch frage ich mich, ob dem Schnellkäufer klar ist, zu was er da greift. Grundsätzlich nimmt sich dieses Buch einer auch für Kinder allgegenwärtigen Problematik an, die gerne verdrängt wird und noch lange nicht gelöst ist und die fast älter als die Menschheit selbst ist. Ich finde es gut, wie einfach und plakativ dieses Problem dargestellt wird, reizt es doch direkt sich darüber auszutauschen und sich Gedanken zu machen. Die Endlösung empfinde ich als Wunschtraum, verniedlicht und auch vereinfacht. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, kein Ende vorzugeben, sondern nur Punkte, die sich mischen.
Das Buch wird empfohlen, um mit den Allerkleinsten dieses Problem zu bearbeiten. Dafür ist es meiner Meinung nach nicht geeignet, da für viele Anspielungen des Buches ein gewisses Grundwissen vorhanden sein muss, wie zum Beispiel bei der Abbildung des Bundestages. Als Empfehlung für den Einsatz des Buches würde ich dritte und vierte Klasse und die Mittelstufe wählen und dieses Buch gemeinsam mit allen Schülern bearbeiten. Eine Möglichkeit wäre eine Überschneidung der Fächer Kunst, Deutsch und Geschichte. Grundsätzlich und abschließend stellt sich mir die Frage, warum ein solches Buch ohne Begleitheft herausgegeben wird und warum man es nicht in Form eines E-books gemacht hat, um es Lehrkräften zu erleichtern, die Wirkung des Buches an die Klasse weiterzugeben. Dieses Buch benötigt eine Begleitmappe mit Begleitmaterial für pädagogische Fachkräfte und hat in einem Bilderbuchregal meiner Meinung nach aus den genannten Gründen nichts verloren.