Pullerpause im Tal der Ahnungslosen

Autor*in
Gehm, Franziska
ISBN
978-3-95470-306-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Deutsch
Illustrator*in
Klein, Horst
Seitenanzahl
288
Verlag
Klett Kinderbuch
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Leipzig
Reihe
Pullerpause
Jahr
2024
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das vorliegende Werk ist die Taschenbuchausgabe des bereits 2016 erschienenen gleichnamigen Bandes. Jobst strandet mit seiner Mutter während einer Zeitreise 1987 in der DDR. Hier kommt ihr Koffer abhanden. Doch ohne diesen Koffer gibt es keine Ausreise. Es beginnt eine spannende und witzige Suche danach. Der Leser lernt Begriffe, Gewohnheiten und Merkwürdigkeiten dieser Zeit auf wertfreie Weise kennen.

Beurteilungstext

Die Geschichte der DDR zu vermitteln ist eine wichtige Aufgabe. Wie konnte es gelingen, dass durch eine friedliche Revolution diese Diktatur 1989 beendet werden konnte? Die Autorin wählte eine geniale Möglichkeit der Identifikation von jungen Menschen mit den Protagonisten der Geschichte. Durch einen magischen Reisekoffer konnten Jobst und seine Mutter durch die Zeit reisen. Auf der Rückreise aus dem Mittelalter mussten die Beiden eine Pullerpause einlegen und landeten im Jahr 1987. Hier angekommen beschreibt die Autorin das triste Umfeld mit bildhaften Beschreibungen, wie braun grauer abbröckelnder Putz oder riecht wie nach abgebrannter Grillparty.

Die Lesenden können sich dadurch ein gutes eigenes Bild machen und sich in die Lage hineinversetzen. Dann verschwindet der Koffer und ohne Koffer gibt es keine Ausreise. Die Suche danach beginnt. Jobst und seine Mutter lernen gute Freunde kennen, die ihnen helfen. Auf wertfreie und leichte Weise werden im Verlauf der Geschichte viele verschiedene Begriffe und Bezeichnungen der DDR dargeboten und mit witzigen anschaulichen Worten erläutert. Dabei geht die Autorin auf alle Lebensbereiche ein, die besonders junge Menschen beschäftigen, wie Schauspieler, Musiker, Freizeitgestaltung, Werbung und Handel. Das spricht den jugendlichen Leser stark an und gibt ihm die Möglichkeit sich rasch in die Geschichte und Figuren hineinzuversetzen. Es gelingt, den Spannungsbogen bis zum Ende zu erhalten und dadurch die Leser an die Geschichte zu fesseln.

Das Buch regt zu Nachdenken und zu Gesprächen an. Es gibt zum Beispiel viele Stellen im Buch in denen unterschiedliche Vorstellungen der Personen aus der Zukunft und der Menschen in der DDR von Gewalt oder Erpressung beschrieben werden. Wie kann es zu diesen Unterschieden gekommen sein? Welche Wirkung haben Werbung, Überfluss, Film und Fernsehen auf die Einstellungen der Menschen? Was können wir Positives aus dem Leben in der DDR lernen? Was wollen wir nicht erleben?
Zu diesem Buch ist ein gleichnamiges Hörspiel bei Igel Records erschienen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Rd; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 24.02.2025

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