Pünktchen und Anton

Autor*in
Kästner, Erich
ISBN
978-3-7915-1160-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kreitz, Isabell
Seitenanzahl
100
Verlag
Dressler
Gattung
ComicKrimi
Ort
Hamburg
Jahr
2009
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Luise genannt Pünktchen geht mit ihrem Kinderfräulein nachts betteln, obwohl ihr Vater reich ist. Dabei lernt sie Anton kennen, der seiner kranken Mutter hilft. Beide Kinder freunden sich an, was ihnen hilft, gemeinsam ihre Probleme mit verbrecherischen Verlobten, verlogenem Kinderfräulein, kranker Mutter, unverständigen Lehrern und ahnungslosen Eltern zu lösen.

Beurteilungstext

Der Klassiker Erich Kästners (1899-1974) wird hier auf neue Weise präsentiert. Statt des Textes von Kästner , der 1931 erstmals erschien und eines der erfolgreichsten Kinderbücher Kästner ist, hat die Comic-Zeichnerin Isabel Kreitz (ge. 1967) die Geschichte in einen Comic verwandelt. Sie orientierte sich an den Zeichnungen Walter Triers, der die meisten Einbände für die Kinderbücher Kästners gestaltete, was ihren Bildern ein altertümliches Flair gibt. Die oft unscharfe Konturenzeichnung unterstreicht diesen Eindruck noch. Auch die Personenkonstellation wirkt in dieser Ausführung nicht zeitgemäßer: die feine Mutter, die keine Zeit für ihr Kind, aber dauernd Migräne hat, der Vater Eisenbahndirektor, der keine Zeit, aber viel Verständnis hat, die resolute Köchin in Rüschenschürze mit Dutt und das spitznäsige Kinderfräulein, das ihrem verbrecherischen Verlobten zu ergeben ist und durch Betteln mit Pünktchen ihn gnädig stimmen will, und auf der anderen Seite der brave Anton, der sich rührend um seine kranke Mutter kümmert, die fast wie ein Totengerippe im Bett liegt. Natürlich bleibt Pünktchen auch in dieser Version witzig, vorlaut und selbstbewusst, so wenn sie Antons Lehrer darüber aufklärt, warum Anton immer mal wieder in der Schule einschläft.
Aber was ist der Sinn dieser Umsetzung? Eine Modernisierung ist es ja nicht. Traut der Verlag den heutigen Kindern nicht mehr zu, die Geschichte zu lesen? Meint man, dass diese Bilder Kinder stärker motivieren können als der Text Kästners, von dem die Illustratorin immer wieder Bruchteile in die Sprachblasen übernimmt? Schneller lässt sich die Geschichte so lesen, aber nicht mal die Weidendammer Brücke an der Friedrichstraße als Schauplatz ist wiederzuerkennen.
Ich habe starke Zweifel, ob man durch diese Fassung für Kästner viele Freunde gewinnen und Lesemotivation schaffen kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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