Prinzessinnen
- Autor*in
- Lechermeier, Philippe
- ISBN
- 978-3-570-13354-5
- Übersetzer*in
- Gittinger, Antoinette
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Dautremer, Rébecca
- Seitenanzahl
- 92
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 19,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wer waren die berühmten Prinzessinnen der Märchen und Geschichten? Und - gibt es heute noch Prinzessinnen? Die beiden Autoren gehen dieser Frage in Wort und Bild nach und kommen zu wahrhaft erstaunlichen Ergebnissen. Sie liefern nicht nur Fakten, sondern auch Hilfestellungen beim Finden der Gesuchten und im Umgang - wenn man sie gefunden hat.
Beurteilungstext
Fakt Nummer Eins: Alle Prinzessinnen sind Mädchen, egal, wie alt sie sein mögen. Und versucht einmal ein Junge, die Rolle zu tauschen, dann wird sein Innen wie sein Außen das eines Mädchens.
Fakt Nummer Zwei: Alle Mädchen sind Prinzessinnen, egal wo und wie sie leben. Und wer Mädchen kennt, weiß das schon lange, denn Prinzessinnen haben Ansprüche.
Ein wunderschönes (und hilfreiches!) Buch hat der Verlag da auf den Markt gebracht, mit zahllosen Informationen, Bildern und vor allem liebevoll-kenntnisreichen Details. Opulente Illustrationen, über ein bis zwei Seiten gehend, sprühen vor Einfallsreichtum und skurriler Sinnenfreude. Denn bereits auf den ersten Blick verströmt dieses Buch Freude, Freude über die Vielfalt weiblicher Eigenarten, Freude am Wortspiel und der Assoziation, Freude an Hintersinn und ausschweifender Fantasie. Es braucht Stunden, allein die Bilder auszukosten, auch nur zu erahnen, was sich hinter den traumhaft schönen Farb- und Formsinfonien, den ungewohnten Perspektiven und kunstvollen Kompositionen verbirgt.
Konnte man die Bilder weitgehend aus dem Original übernehmen, investierten die Herausgeber noch einmal zusätzliche Sorgfalt in die Gestaltung des Textes. Das beginnt bei einer fast barocken Vielfalt des Ausdrucks, ganz unzeitgemäß und schon von daher lobenswert. Ohne dass es sich um Gedichte handelt, reimen viele Zeilenendigungen und addieren so noch ein musikalisch rhythmisierendes Element. Viele verschiedene Schrifttypen und -größen strukturieren die oft pseudowissenschaftlich angehauchten Erläuterungen, handschriftliche Ergänzungen und eingestreute Skizzen vermitteln ein ganz persönliches “handmade”-Gefühl. Die zahllosen Einzelinformationen verschmelzen zum Eindruck einer fundierten Abhandlung über ein wissenschaftliches Thema, das doch eigentlich so nahe liegt.
Denn es geht eben nur um die Art von Prinzessinnen, die jeder kennt, der schon einmal mit Mädchen zu tun hatte. Großen, kleinen, dicken, dünnen, vorlauten, stillen, ungezogenen und zickig-kapriziösen Mädchen, deren jede einen Prinzessinnentyp verkörpert. Da kommen alle Menschentypen, alle Herkunftsländer, alle Schichten zu ihrem Recht, und jede kann sich nicht nur wiederfinden, sondern sogar mit einem speziellen Titel schmücken. Doch das ist für “echte” Prinzessinnen gar nichts Besonderes, sie spielen ja keine Prinzessinnen, sie sind welche.
Das zu lesen und anzuschauen macht nicht nur den P.s selber Spaß, es ist eben auch ein Vergnügen für alle, die das Glück und das Vorrecht haben, mit ihnen zusammenwohnen und -leben zu dürfen. Ein großes Vergnügen!