Prinz Grünigitt

Autor*in
Burkard, Katja
ISBN
978-3-7607-9941-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Harvey, Franziska
Seitenanzahl
32
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Weil der kleine Prinz grünes Essen einfach nur igitt findet, nennen ihn alle nur “ Prinz Grünigitt ”. Am liebsten isst er die ganze Zeit nur Süßigkeiten. Leider hat er keine Freunde und Bewegung macht ihm nicht viel Spaß, weil es ihn anstrengt. Als sich die Schülerin Marie eines Tages in seinem Schloss verläuft, da ändert sich für ihn plötzlich alles. Freue dich auf eine spannende Geschichte mit dem Prinzen, seinem Äffchen Butz und Marie.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch ist ansprechend und mit einem modernen Touch gestaltet. Die Hauptfigur, der kleine Prinz Grünigitt, lebt in einem Schloss. Sein bester Freund ist das Äffchen Butz, dass auf sein Glöckchen klingeln hin ihm seine Wünsche erfüllt. So holt er ihm z. Bsp. aus der Schlossküche seine Lieblingsspeise: Schokoladenkuchen mit blauem Eis. Auf Schloss Allesda gibt es sowieso alles, was man sich wünschen kann. Aber dem Prinzen fehlt ein richtiger Freund. Das deutet an, dass der Materialismus allein auch nicht glücklich macht. Außerdem fragt man sich, warum die Eltern den Jungen so lange allein lassen. Dieser Liebes- und Zuneigungsentzug lässt sich auch mit Geschenken nicht ausgleichen. Und obwohl die Dienerschar alles tut, was der Junge wünscht, sind es doch nur Erwachsene, von denen er umgeben ist. Dabei sehnt er sich nach gleichaltrigen Kindern, einem Freund. Als sich Marie im Schloss verläuft, nimmt das Schicksal eine Kehrtwendung. Mit ihr erlebt der Junge eine ungeahnte Veränderung. Durch sie hat er Geschmackserlebnisse, umwerfend schön, und probiert endlich auch grünes Gemüse und Obst. Dabei muss er erfreulicherweise feststellen, dass das gar nicht igitt oder igittigitt schmeckt. Maries Mutter verteilt Gemüsepunkte, als Anreiz. Und wenn Marie und Prinz Grüni sich anstrengen, dann gibt es bei 10 erreichten Gemüsepunkten einen Besuch im Zoo. das strahlt Zuversicht und Optimismus aus. Ende gut - alles gut. Der Prinz ernährt sich gesund, fühlt sich dadurch fit und kräftig. Er bewegt sich nun gut und gerne und hat auch viele Freunde. Er besucht gemeinsam mit den anderen Kindern die Schule. Und das alles hat er ohne seine Eltern geschafft. Die können nach ihrer Reiserückkehr nur staunen über ihr verändertes Kind.
Für mich spiegelt es auch etwas das lapidare Verhalten von manchen Erwachsenen wider. Es gibt sicherlich Kinder, die Obst und Gemüse weniger gern essen; aber manche Kinder werden auch nicht mit dieser gesunden Ernährung vertraut gemacht. Es ist leichter und häufig zu beobachten, wie schon die Kleinkinder mit Naschwerk abgefüttert werden, anstatt Obst und Gemüse zu reichen. Wenn Eltern beim Essen nicht beispielhaft voran gehen, wie sollen es dann Kinder können. Und wenn dem kleinsten Protest sofort statt gegeben wird, dann brauchen wir uns auch nicht zu wundern. In unserer Kindertagesstätte bereiten wir täglich mit einer Kinderkleingruppe für alle anderen Kinder der Einrichtung eine Zwischenmahlzeit aus Obst/ Gemüse zu. Die Angebote wechseln ständig; ob Mixmilch, Obstsalat, Fruchtspieße, Apfelpommes etc. - die Naturalien sind immer schmackhaft und abwechslungsreich angerichtet. Die Kinder legen dabei selbst mit Hand an und werden vertraut in der Vielfalt von Obst und Gemüse und den Zubereitungsmöglichkeiten. Seit die Kinder in die Einrichtung gehen und sowohl mitzubereiten, als auch in Gemeinschaft dann verzehren, gibt es keine Obst- oder Gemüsemuffel mehr (zu Hause). Diese Feststellung wird immer wieder von den Eltern bestätigt und anerkennungswürdig erwähnt. Obst und Gemüse schmecken nicht nur lecker, sie tun auch dem Körper gut und machen stark und kräftig. Ja, und für die Zähne sind sie auch gesünder als der Süsskram.
Die Geschichte ist topaktuell ! Wir müssen alle unseren Beitrag für gesunde Ernährung und den bewussten Umgang mit Lebensmitteln,Ernährung beisteuern. Das betrifft den Umgang mit den uns anvertrauten Kindern, aber auch unsere eigene Lebensweise. Vorsorge! Die Grundschulen haben die Kampagne mit dem gesunden Frühstück und Punkteverwertung eingeführt. Es ist erschreckend, dass wir in unserer Wohlstandsgesellschaft einen solchen Weg einschlagen müssen, um zukünftige Generationen auf den richtigen Weg zu führen.
Die Illustratorin hat ansprechende, farbenfrohe und aussagekräftige Bilder geschaffen. In dem Kinderzimmer lässt es sich gut wohl fühlen. Immer wieder lassen sich liebevolle Details auf den Seiten entdecken. Der verspielte und kindlich liebreizende Charme durchzieht die gesamte Geschichte, textlich und bildlich. Man kann die Fröhlichkeit und Unbefangenheit förmlich spüren. Prinz Grüni und Marie sind symphathieauslösende Figuren. Sie haben Vorbildcharakter für den Leser.
Ich finde dieses Bilderbuch sehr gelungen und stimmig. Die Kinder lieben es. Eventuell hätte man kleine Rezeptideen anfügen können, um das Probieren von Grünzeug anzustacheln?!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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