Plötzlich war ich im Schatten. Mein Leben als Illegale in Deutschland
- Autor*in
- Aslan, Ela
- ISBN
- 978-3-401-06584-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 174
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Als ihre Eltern der zwölfjährigen Ela eröffnen, dass sie mit den Geschwistern nach Deutschland fliegen und dass Ela später alleine nachkommen soll, ist ihr noch nicht klar, dass sich die ganze Familie für immer aus der türkischen Heimat verabschiedet. Doch für die kurdischen Eltern ist eine Rückkehr unmöglich. In Deutschland jedoch wird der Asylantrag der Familie abgelehnt und plötzlich ist Ela eine Illegale, die in ständiger Angst vor der Polizei und vor der Abschiebung lebt.
Beurteilungstext
Das Schicksal der jugendlichen Ela, die ihre Lebensgeschichte in Zusammenarbeit mit Veronika Vattrodt für die Arena-Reihe "Mein Leben" aufgeschrieben hat, ist erschütternd: Nicht nur muss sie sich in Deutschland um ihre jüngeren Geschwister und ihre kranken Eltern kümmern, sondern auch noch sämtliche Behördengänge und Arztbesuche als Dolmetscherin für die Familie organisieren und alle begleiten. Zudem kämpft sie - neben einigen positiven Erfahrungen - gegen Feindseligkeit von Mitschülern und Nachbarn und lebt ein Leben in Unsicherheit und Furcht. Aus Zitaten einer zuständigen Sozialpädagogin und Mitarbeitern der evangelischen Gemeinde, die Elas Familie Kirchenasyl gewähren, ist zu schließen, dass das Mädchen seine Situation trotzdem mit Bravour meistert.
Insgesamt gibt die autobiographische Erzählung einen berührenden Einblick in die häufig ausweglose Lage von Asylbewerbern, die in ihrer Heimat verfolgt werden, aber deren Lage im Fluchtland nicht wirklich anerkannt wird. Elas Geschichte kann dazu beitragen, dass man ausländischen Mitbürgern mit einer anderen Sichtweise, mehr Verständnis und größerer Offenheit begegnet.
Allerdings bleibt die Hauptperson trotz vieler Adjektive bei Gefühlsbeschreibungen etwas distanziert und der Leser kann sich kein wirklich komplexes und vollständiges Bild ihrer Persönlichkeit machen. Mehrmals wirken eigentlich ergreifende Situationen sehr nüchtern und wie bloße Beschreibungen. Auch lässt das Buch einige Details zum Asylrecht vermissen, so dass für den Leser am Ende offen bleibt, warum die Familie anfangs kein Asyl bekommen hat, schließlich aber doch bleiben darf, und welche Schritte eigentlich nötig sind, bis man als Flüchtling eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt.
Insgesamt gibt Ela Asylbewerbern trotzdem ein Gesicht, so dass auch Schulklassen sich sicherlich durch ihr Schicksal eher für die Thematik interessieren und einen Einblick in die Problematik der Situation erhalten.