Piratenblut
- Autor*in
- Smids, Annejoke
- ISBN
- 978-3-7855-4498-3
- Übersetzer*in
- Fiedler-Tresp, Sonja
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 348
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- –
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 16-jährige Sebastian muss im Jahre 1691 als Schiffsjunge erleben, wie sein Schiff von Piraten gekapert wird. Er gerät in deren verstecktes Lager bei Madagaskar und erlebt ein freies Leben der Menschen, die bislang unter mancherlei Herrschaft leiden mussten. Ein Überfall der britischen Marine zerschlägt das Lager und Sebastian, der inzwischen viel gelernt hat, fährt mit einem eigenen Schiff los. Der FLIEGENDE HOLLÄNDER wäre ihm beinahe zum Verhängnis gekommen, aber er entkommt noch.
Beurteilungstext
Die Autorin hat einen Abenteuerroman geschrieben, der es verdient, zu den Klassikern dieses Genres gerechnet zu werden: Aus einem unbedarften Jungen wird ein veritabler Seeräuber, der versucht, den rauen Burschen Alternativen zur Mordlust zu bieten. Dabei stößt er an seine Grenzen, er wird des Verrates bezichtigt. Nur die Freundschaft zum Kapitän Fenmore rettet ihn: er geht jetzt mit eigenem Schiff und eigener Mannschaft auf die Suche nach dem FLIEGENDEN HOLLÄNDER, der ihm selbst schon begegnet ist, an dessen Geisterexistenz er aber nicht so recht glauben will.
Er findet ihn, nachdem er von seiner Mannschaft verlassen wurde und, mit dem Einhandsegeln eines großen Seglers einfach überfordert, über Bord geht und von dem FLIEGENDEN HOLLÄNDER gerettet wird. Alle Versuche, wieder von Bord zu kommen, misslingen, bis er seinen Freunden begegnet. Er besiegt die Macht seines Schiffers, weil er im rechten Augenblick eine Uhr findet und die Zeit als Machtmittel nutzt.
Sehr anschaulich wird das Leben der Freibeuter in ihrem Paradies beschrieben, der geeignete Gegenpol zur harten Männerwelt der See im 17. Jahrhundert; wie sie als Spielball der großen Seemächte benutzt werden und denen sofort unterliegen.
Die Seeabenteuer sind sicherlich schon genauer beschrieben worden, weniger aber die zwischenmenschlichen Konstellationen dieser Männerwelt, in der das einzige Mädchen nur deswegen unbehelligt lebt, weil sie mächtige Freunde hat und in vielen Verhaltensformen den Männern gleicht.
Das erste Mal lese ich hier eine unsentimentale Geschichte des FLIEGENDEN HOLLÄNDERS, die nicht nur seine Geschichte erzählt, sondern sein Gefangensein in der Zeit als Problem erklärt. Dennoch bleiben auch hier Fragen offen, es lässt sich aber erklären, warum es ihn heute nicht mehr geben kann.
Für alle Leser und Leserinnen geeignet, die sich auch nur etwas für Abenteuer und Seefahrer interessieren.