Peter in Gefahr - Mut und Hoffnung im Zweiten Weltkrieg

Autor*in
Bate, Helen
ISBN
978-3-89565-373-5
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Bate, Helen
Seitenanzahl
48
Verlag
Moritz
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Frankfurt
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der sechsjährige Peter lebt mit seinen Eltern während des Zweiten Weltkriegs in Ungarn. Besonders für jüdische Familien sind diese Jahre eine schreckliche Zeit. Als die Deportationen beginnen, versteckt sich die Mutter mit Peter und seiner Cousine, während der Vater an einem anderen Ort „eine geheime Arbeit erledigen“ muss. Die Familie muss mehrmals das Versteck wechseln und Angst, Trennungen, Hunger und Kälte aushalten. Durch glückliche Umstände überleben sie den Krieg.

Beurteilungstext

Für viele Eltern und Erzieher stellt sich die Frage, ab welchem Alter man Kindern von den Ereignissen im Zweiten Weltkrieg, vom Nationalsozialismus und der Judenverfolgung erzählen kann. Mit diesem Buch der englischen Autorin Helen Bate ist eine Auseinandersetzung mit den Themen bereits im Grundschulalter möglich und sinnvoll.

Peter wächst behütet in einer jüdischen Familie in Budapest auf. Es gibt ein eigenes Kinderzimmer mit vielen Spielsachen, das liebevolle Hausmädchen Rosa, Cousins und Cousinen, Fußball und selbstgebackenen Kuchen.
Die schrecklichen Veränderungen beginnen damit, dass sich die Familie schweren Herzens von Rosa verabschieden muss, gezwungen ist den gelben Stern zu tragen und ihre Lebensgewohnheiten wegen der vielen Einschränkungen und Verbote zu ändern.

Bald werden sie aus ihrer Wohnung vertrieben und müssen in das „Judenhaus“ ziehen, dort entgehen sie nur knapp der Deportation. Die Familie muss sich verstecken und Ängste und schlimme Entbehrungen erleiden, bis die Russische Armee Anfang 1945 die Stadt Budapest einnimmt. Auch danach wird ihr Alltag noch vom Krieg und seinen Folgen bestimmt.

Da alle diese Ereignisse aus Peters Perspektive erzählt werden, spart die kindliche Sichtweise die brutalsten Tatsachen aus: die Ermordung der jüdischen Menschen, die Toten der Bombardierungen, die Opfer der Kämpfe. Trotzdem wird deutlich, dass Peter Jahre der Angst und der Traurigkeit erleben muss, die sein weiteres Leben prägen. Man liest aber auch darüber, wie die gegenseitige Hilfe und die Unterstützung Fremder der Familie Mut und Hoffnung geben.

Es wird erzählt, wie Peter beim Malen und im gemeinsamen Spiel „all die schlimmen Dinge fast vergessen“ und beim Lesen von Geschichten „in eine Zauberwelt eintreten“ kann. Kinder wird die Geschichte beeindrucken, ohne dass sie schockierende Bilder betrachten oder sich mit allzu belastenden Schilderungen auseinandersetzen müssen.

In einem Anhang mit Sachinformationen findet man auch Fotos, einen Stadtplan von Budapest mit den Stationen der Geschichte und Fakten über den echten Peter und seine Familie. Nur er, seine Eltern und die Cousine, die von seinen Eltern aufgenommen worden war, haben die Zeit überlebt, alle anderen Familienmitglieder wurden in den Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet.

Dieses bemerkenswerte Buch wird schon Jungen und Mädchen der dritten und vierten Klassen ansprechen, kann aber älteren Kindern ebenfalls sehr empfohlen werden. Obwohl die Form der Graphic Novel auch Kinder zum selbstständigen Lesen motiviert, für die lange Texte noch zu schwierig sind, erscheinen mir die Begleitung bei der Lektüre durch einen informierten Erwachsenen und anschließende Gespräche bei Grundschulkindern notwendig. Kinder ab etwa 12 Jahren werden sich selbstständig mit dem Buch auseinandersetzen können.

Das Buch ist sehr gut als Einstieg in das Thema „Judenverfolgung im Nationalsozialismus“ geeignet; weitere Bücher sollten im Unterricht folgen und das Thema erweitern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 16.04.2019

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