Peter in Gefahr. Mut und Hoffnung im Zweiten Weltkrieg.

Autor*in
Bate, Helen
ISBN
978-3-89565-373-5
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Bate, Helen
Seitenanzahl
48
Verlag
Moritz
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Frankfurt
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Helen Bate erzählt in einzelnen Panels die wahre Geschichte, wie Peter und seine Familie sich vor der Deportation im Zweiten Weltkrieg retten.

Beurteilungstext

Im Aufbau und mit einer einfachen Erzählstruktur versucht das Buch bei dem Thema „Holocaust“, das auch 80 Jahre später immer noch nicht zu begreifen ist, Orientierung zu bieten. Die topographische Karte von Budapest, die auf dem Vorsatzpapier abgedruckt ist, ermöglicht, das Geschehen zeitlich wie auch örtlich nachzuverfolgen. Dabei werden die in der Legende angeführten Orte wie „Unser Haus“, „Das Judenhaus“ oder auch „Bahnhof“ von kleinen Icons illustriert. Diese finden sich in der Karte wieder und strukturieren chronologisch auch die Erzählung. Auch die von Helen Bates gezeichneten Fotos, betitelt mit „Mein Familienalbum“, die mit den Fotos vom „echten“ Peter im Anhang verglichen werden können, unterstützen den Realitätsbezug. Gerade aufgrund der einfachen Sprache, den kurzen Sätzen und der großen Druckschrift mit erweitertem Zeichenabstand könnte Peters Kindheitsgeschichte im Zweiten Weltkrieg auch von LeseanfängerInnen relativ leicht erlesen werden. Die Ich-Perspektive mag dabei der Autorin die Möglichkeit gegeben haben, eine naive Erzählperspektive zu wählen, die zugleich für Kinder zwischen sieben und neun Jahren angemessen erscheint, den Zweiten Weltkrieg, die Deportationen und den Schrecken zu thematisieren.
Die Vereinfachung birgt dabei allerdings die Gefahr, das Thema, das nicht zu begreifen ist, zu banalisieren. Die Darstellung im Comic kann eine gute Möglichkeit sein, um über den Blocktext erzählerisch Distanz herzustellen, im Bild aber dennoch die Grenzen der Sprache zu sprengen. Die Zeichnungen in „Peter in Gefahr“ unternehmen diesen Versuch nicht. Sie stellen größtenteils das dar, was der Text beschreibt. Die Gesichtsausdrücke scheinen sich schematisch zu wiederholen und eingesetzte Geräusch-Markierungen wie „Peng“ oder „Bumm“ werden überdies den lebensbedrohlichen Situationen nicht gerecht. Den Beschuss von Soldaten oder einen Bombenangriff akustisch mit dieser Form der schriftlichen Onomatopöie verdeutlichen zu wollen, gerät unweigerlich in die harmlose Nähe von Superheldencomics oder Funnies. Ob das Buch damit eine Lücke für Grundschulkinder schließt, womit der Verlag wirbt, ist fragwürdig. Bücher über den Holocaust sollten und müssen nicht versuchen, Erstlesestoffe zu sein, denn mit diesem Thema sollten Kinder sowieso nicht alleine gelassen werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von fas; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 13.04.2019

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