Perdu: Ein kleiner Hund sucht sein Glück
- Autor*in
- Jones, Richard
- ISBN
- 978-3-95728-476-1
- Übersetzer*in
- Müller-Wallraff, Gundula
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Jones, Richard
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Knesebeck
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2021
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein kleiner Hund sucht ein Zuhause, einen Ort, an dem er willkommen ist. Nach langer Suche und vielen Momenten der Einsamkeit soll es ihm aber doch noch gelingen.
Beurteilungstext
Ein kleiner Hund, vermutlich ein Rauhaardackel, sucht ein Zuhause. Er ist einsam und allein, die Nacht ist kalt und dunkel und der Tag traurig. Da tippelt Perdu in die Stadt, die das Gegenteil ist: laut, groß und ruhelos. Hier ein geeignetes Zuhause zu finden scheint jedoch nicht leichter. Die Menschen verscheuchten ihn, dabei war er mittlerweile so müde, erschöpft und hungrig. Vor lauter Ärger, Wut und Traurigkeit verlor er sogar das einzige, was er hatte: einen kleinen roten Schal. An dieser Stelle, als die Traurigkeit und Einsamkeit für die Leser*in kaum noch zu ertragen ist, kommt zum Glück die Wende: Ein kleines Mädchen mit roter Bommelmütze kommt gelaufen, bindet ihm den Schal wieder um und nimmt ihn mit nach Hause, das sein neues Zuhause werden soll.
Die aufmerksame Leser*in hat dieses Mädchen natürlich längst erkannt, denn es ist das einzige, das auf vielen Illustrationen zu sehen ist und dich nach dem kleinen Hund umdreht, Interesse an ihm zeigt. Schon gleich, als er in der Stadt ankommt, zeigt sie mit dem Finger auf ihn, doch die Mutter mit ihren vielen Einkaufstaschen scheint es genauso eilig zu haben wie die restlichen Städter*innen. Der Text hingegen verzichtet auf Hoffnung und zermürbt einen fast beim Lesen - wäre nicht die Hoffnung in den Bildern, würde man das Buch wohl kaum lesen können, ohne eine Träne zu vergießen.
Illustriert wurde das Bilderbuch im malerischen Stil, wobei oftmals Pastellkreiden zum Einsatz kamen. Vor allem die farbintensiven Hintergründe stechen stark heraus - wohingegen die eigentliche Abbildung stark reduziert ist (bspw. wird nur der Hund selbst oder ein Blatt gezeigt). Diese Reduktion ist bereits auf dem ansprechenden Cover zu erkennen, die bereits die Einsamkeit des Hundes aufzeigt. Auch der Text ist sehr knapp gehalten und beschränkt sich auf das Wesentliche. Auf qualitativer Ebene ist der im Präteritum verfasste Text als poetisch zu beschreiben (z. B. "(...) wie es durch die Luft taumelte und mit einem geflüsterten Flapp im Wasser landete."). Zudem werden viele Geräusche verschriftet (z. B. klapper, klirr). Die Ästhetik der Bilder spiegelt sich daher auch im Text wider.
Es liegt zusammengefasst ein sehr emotionales Bilderbuch vor, das in Text und Bild auf Wesentliches reduziert ist und eine berührende Geschichte erzählt - zu empfehlen.
Nadine Naugk