Perdido. Das Amulett des Kartenmachers

Schlagwörter

• Abenteuer
• Gender/Geschlecht

Teaser

Hugo hat es geschafft! An Bord der El Tonto Perdido segelt der 12-jährige Junge mit seinem Onkel, dem Kartenzeichner, über das Meer auf der Suche nach neuem Land. Als Hugo eine Insel sieht, ahnt er noch nicht, welche gefährlichen Büffeloger dort hausen und seinen Onkel entführen. Doch findet er auch einige seltsame, aber freundliche Wesen, die Hugo helfen, seinen Onkel zu befreien.

Beurteilungstext

Das Buch entführt uns in die Zeit der großen Seefahrer, wie Christoph Kolumbus und Vasco da Gama. Sie segelten über die Meere um neues Land zu entdecken. Auch der 12-jährige Hugo und sein Onkel Walter, ein erfahrener Kartenzeichner, heuern in England auf der El Tonto Perdido an, um auf Entdeckungsreise zu gehen. So kommen sie nach langer Reise zu einer fremden Insel und Hugo und sein Onkel werden hingeschickt um einen Beweis für die Entdeckung der Insel mitzubringen. Zunächst scheint die Insel friedlich. Doch in der Nacht tauchen große Vögel mit rattenartigen Köpfen auf, die Onkel Walter entführen. Hugo ist verzweifelt. Zu seinem Glück trifft er einige freundlich gesinnte Tiere, wie Pigasus, das fliegende Schwein oder Delfina, das Wassermädchen. Sie erzählen, dass die Tiere auf der Insel so böse geworden sind, weil die silberne Eichel gestohlen wurde. Diese erfüllt die innersten Wünsche desjenigen, der sie trägt und nur sie kann wieder Frieden auf die Insel bringen und somit helfen, auch Onkel Walter freizubekommen. Gemeinsam starten die Freunde eine Suche nach der Eichel, die von zahlreichen Gefahren und rätselhaften Aufgaben geprägt ist. Dieses scheinbar aussichtslose Unterfangen wird vor allem von Hugo vorangetrieben, der von seinem Vater gelernt hat, dass man nie aufgeben soll, bevor das Spiel wirklich zu Ende ist.
Rob Stevens beschreibt in seinem Buch die Geschichte des Jungen Hugo, die ganz gewöhnlich beginnt, sich aber im Laufe der Zeit zu einer wirklich fantastischen Geschichte entwickelt. Die fantasievollen, sprechenden Wesen der Insel faszinieren und gruseln den Leser gleichzeitig. Stevens erschafft eine atemberaubende Welt, die vom Grauen und der Angst regiert wird. Doch alles sehnt sich nach einem friedlichen Ende; nach der silbernen Eichel, die den Frieden bringt. Das Rätsel, das zur Eichel führt, wird durch geschickt gesetzte Hinweise vorangetrieben und führt zwangsläufig zum Happy End.
Der Aufbau des Buches erinnert schon ein bisschen an ein Adventure-Spiel und wirkt an manchen Stellen zu vorhersehbar bzw. zu einfach. Faszinierender hingegen sind die Beschreibungen der Figuren, die nicht nur mit ihrem Aussehen, sondern auch mit der Beschreibung ihres Geruchs zu einem ganzheitlichen Vorstellungserlebnis werden. Auch auf die Beschreibung der Landschaft trifft das zu, die von Hugo kartografiert wird. Eine direkte Abbildung der Karte wäre aber dennoch hilfreich gewesen, um die Helden an den unterschiedlichen Punkten ihres Weges auf der Suche nach der Eichel begleiten und eigene Gedanken zum Fortgang der Geschichte machen zu können.
Das Buch erzählt von der Reise auf eine gefährliche Insel, die sich in eine friedliche Insel verwandelt und auf der die unfassbarsten Kreaturen hausen. Wir dürfen gespannt sein, welche Abenteuer uns im nächsten Teil erwarten, der diesem sicherlich bald folgen wird.