Pepe und Lolo

Schlagwörter

• Diversität
• Freundschaft
• Ungleichheit

Teaser

Lolo und Pepe erscheinen auf den ersten Blick so unterschiedlich in ihrer Persönlichkeit zu sein wie die Stadtteile, in denen sie zu Hause sind. Und doch haben sie Gemeinsamkeiten, die sie zusammenführen und die ihre Liebe erblühen lässt.

Beurteilungstext

Lolo, unbekümmert und selbstbewusst, lebt in dem grauen Stadtteil, mit ihrer grünen Kleidung, ihren paprikaroten Lippen und ihrem Geigenspiel, das nicht allen Zuhörern gefällt. An ihr scheint alles Hässliche abzuprallen. Sie findet Freude an den kleinen Dingen, von anderen als wertlos weggeworfen, sammelt sie und trägt sie in ihre von Pflanzen überbordende Wohnung.
Auch Pepe, der in einem begrünten, gepflegten Stadtteil lebt, liebt die Musik und die kleinen Dinge, möchte aber auch sich selbst ganz klein machen, um nicht aufzufallen, so schüchtern ist er. Er würde gerne singend durch die Straßen gehen, schämt sich jedoch schon bei dem Gedanken klatschmohnrot (wunderbar dargestellt in der mittigen Doppelseite des Buches) und schämt sich deshalb noch mehr.

Eines Tages befindet er sich zufällig in dem grauen Stadtteil und eine kleine weiße Feder führt ihn mit Lolo zusammen, denn beide haben diese entdeckt. Es ist der Beginn ihrer Liebesbeziehung.
Elisabeth Steinkellners wundersame Geschichte und Michael Rohers unverwechselbare Illustrationen gehen eine bezaubernde Verbindung ein. Einmal beeindruckt Rohers Bildersprache durch die collageartig zu einem perfekten Gesamtbild zusammengefügten, in unterschiedlicher Technik gestalteten Einzelelemente, zum anderen fällt Rohers Farbwahl auf. Warme, dunkle Töne, herrschen vor, kontrastiert durch mehr oder weniger Rot. Die Bilder gehen großzügig über eine Doppelseite und beinhalten jeweils rechts oder links einen überschaubaren Fließtext, der schon von Leseanfängern bewältigt werden kann, sprachlich aber sehr poetisch ist.
In den feinen Zeichnungen, Drucken und expressiven Porträts gibt es viel zu entdecken und enträtseln. Ein wunderbares Bilderbuch, das m. E. besonders auch Erwachsene anspricht und aufmerksam mit Kindern angeschaut werden möchte; es kann ein guter Ausgangspunkt für Gespräche sein über Individualität, Selbstbewusstsein, Anpassung, Schüchternheit, gegenseitige liebevolle Ergänzungen und Gemeinsamkeiten!