PaulaPaulTom ans Meer

Schlagwörter

• Behinderung
• Familie

Teaser

Paula soll ihren Bruder Paul, der eine geistige Behinderung hat, mit dem Zug in seiner Wohngruppe abholen und mit nach Hause bringen. Auf dem Weg dorthin begegnet sie Tom, in den sie sich sofort verliebt. Als Paul erfährt, dass Tom ans Meer fährt, will er sofort mit und die Reise zu dritt beginnt.

Beurteilungstext

Paula hat einen ungewöhnlichen Bruder und es gibt Tage an denen sie ihn kaum ertragen kann. Als ihre Mutter sie losschickt, um Paul in seinem Heim abzuholen, hat Paula eigentlich gar keine Lust, bis sie auf Tom trifft, der sie mit seiner Musik verzaubert. Als dann auch noch Paulas Bruder Paul hinzukommt ist die Reisegruppe komplett und die unverhoffte Reise ans Meer beginnt. Erzählt wird die Geschichte dabei sowohl aus Paulas wie auch aus Pauls Geschichte, wobei Paul mit seiner geistigen Behinderung natürlich einen völlig anderen Blick auf die Welt hat. Kreslehners Stil, der an die Technik des Bewusstseinsstroms erinnert, ist zunächst gewöhnungsbedürftig und wird vermischt mit Geräuschen und SMS. Hat man sich jedoch an diesen Schreibstil gewöhnt, beschreibt die Autorin mit schönen Worten die Gefühle der Jugendlichen während ihrer Reise. Sprachlich besonders spannend sind Pauls ständige Wortneuschöpfungen.
Während ihrer Reise reifen alle Charaktere und zeigen, jeder für sich, eine Entwicklung. Besonders interessant ist dabei Pauls Entwicklung, der sogar für ihn unerträgliche Dinge wie Sand anfängt zu lieben.
Insgesamt ein schöner, wenn auch sprachlich anspruchsvoller, Jugendroman, der Themen wie Liebe, aber auch Behinderung und Familie eindrucksvoll zusammenbringt.