Paula und die Leichtigkeit des Seins

Autor*in
Drvenkar, Zoran
ISBN
978-3-8270-5196-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schössow, Peter
Seitenanzahl
83
Verlag
bloomsbury
Gattung
Ort
Berlin Berlin
Jahr
2007
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Paula ist acht Jahre alt und dick, ganz im Gegensatz zum Rest ihrer großen Familie. Mit jedem ihrer Schritte merkt sie, wie sie auf den Boden gezogen wird. Doch eines Tages kommt ihr Onkel aus Australien, und dieser hat - ganz anders als die anderen Männer in der Familie - überhaupt keine Probleme, Paula in die Luft zu werfen. Überraschenderweise schwebt Paula. Und sie möchte auch nicht mehr herunter kommen.

Beurteilungstext

Paula ist acht Jahre alt und dick. Früher war das nicht so, bis vor zwei Jahren war sie genau so dünn wie der Rest ihrer großen Familie. Doch sie wird immer dicker. So dick, dass sie zu schwer für die Schaukel ist und dass die Männer in der Familie plötzlich alle Rückenprobleme bekommen, wenn sie Paula in die Luft werfen sollen. Paula ist einsam und obwohl es ihr niemand offen sagt, ist ihr klar, dass die anderen insgeheim hoffen, dass sie abnimmt. Eines Tages kommt ihr Patenonkel Hiram zu Besuch. Und er hat keine Probleme damit, Paula in die Luft zu werfen. Er wirft sie so gut, dass sie schwebend in der Luft hängen bleibt. Paula findet das toll und sie beschließt dort zu bleiben. Paula wird von ihrer Familie geliebt und mit den nötigen Dingen versorgt. Sie hoffen, dass Paula irgendwann einmal wieder zu ihnen zurückkehrt, doch sie genießt ihre Leichtigkeit. Und bald ist sie auch nicht mehr alleine dort oben. Von überall auf der Welt kommen dicke Kinder, die sich von Paula in die Luft ziehen lassen. Zusammen genießen alle diesen Zustand.
Das Buch ist mit viel Liebe gestaltet, alles passt zueinander. Cover, Vorsatzblatt, Bilder und Textseiten sind alle in den zwei Farbtönen Blau und Orange gehalten. Der Text ist gut zu lesen, denn nach jedem Punkt oder Komma beginnt eine neue Zeile. Er orientiert sich am Rhythmus der Sprache, welche auf eine poetische Art einfach ist. Der Leser kann genau nachspüren, was Paula bewegt. Optisch betont wird der Text durch die Zentrierung, was an ein Gedicht erinnert und dadurch, dass immer nur wenig Text auf einer Seite steht. Es gibt viel freie Fläche, oben und unten umschlossen von dünnen orangen Streifen. Die dazugehörigen Bilder sind in Dunkelblau- und Orangerottönen gehalten und zeigen am Anfang eine mit ihrer Situation sehr unzufriedene Paula, die, als sie in der Luft schwebt, völlig entspannt lächelt. Man sieht ihr ihre Leichtigkeit förmlich an. Die anderen Familienmitglieder sind dagegen unnatürlich dünn wie junge Bäumchen. Paula wirkt in ihrer Rundheit genau richtig. Die Bilder reduzieren das Dargestellte auf das Nötigste und passen hervorragend zu den einfühlsamen Worten.
Der Inhalt dieser auf den ersten Blick etwas skurrilen Geschichte bringt den Leser bei näherer Betrachtung der Gefühlswelt eines dicken Kindes nahe, dass sich wünscht, die Schwerkraft würde ihm nicht so zusetzen. Paula ist ein sympathisches Kind, selbstbewusst und sensibel, das es sichtlich genießt, nicht mehr an dem Boden gebunden zu sein. Das Buch endet mit den Worten: "Paula und ein gesprenkeltes Sternendach voller Jungen und Mädchen." Paula ist dick und es geht ihr gut.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW-UKL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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