Paul Wüterich
- Autor*in
- Bohnstedt, Antje
- ISBN
- 978-3-219-11955-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Bohnstedt, Antje
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Annette Betz
- Gattung
- Bilderbuch
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2022
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Drache Paul ist extrem wütend und das spüren auch seine Freunde. Aber Frida gelingt es, seine Wut verrauchen zu lassen.
Beurteilungstext
Das stabile Hartpappebuch konfrontiert Kinder ab 4 Jahren mit dem Thema Wut. Dabei ist es egal, warum Drache Paul eines Tages so wütend ist. Vielmehr sieht und liest man, wie sich seine Wut auswirkt. Er hat keine Lust auf die Schule, er ärgert sich über den anstehenden langweiligen Besuch bei Tante Lina, er brüllt und spuckt seine Freundin an – kurz (durch ihn) gesagt (ok, eher geschrien): „Ich bin heute echt wütend auf alle!“ Und das sehen die Leser:innen auch. Knallroter Hintergrund, davor der Drache in angespannter Haltung, Augen zusammengekniffen, Fäuste geballt. Doch seine Freundin, die deutlich kleinere Maus Frida, greift beherzt ein. „Stooopp“ ruft sie ihm entgegen. Sie benennt sein Fehlverhalten konkret und schafft ein Ventil für seine Emotion. Sie fliegen auf den höchsten aller Berge und Paul brüllt dort seine Wut heraus. Danach soll er noch fest auf ein paar Kissen boxen. Schließlich ist er in der Lage, alles wieder gut zu machen und selbst den Tantengeburtstag kann er über sich ergehen lassen.
Wütend sein ist in Ordnung und jeder – Kind wie Erwachsene – wird immer wieder mal wütend. Sachen kaputt machen, andere anbrüllen, schubsen oder wozu man sonst noch in seiner Wut in der Lage wäre, ist nicht in Ordnung. Das Buch regt an, über diese häufige Emotion zu reden und zwar übertragen auf Drachen, die sind ja per se nicht gerade für den Streichelzoo geeignet, sondern bringen eine gewisse innere Hitze mit. Vielleicht öffnet es Kindern eine Tür um über eigene heftige Gefühle zu sprechen und darüber, wie schwer sich diese kontrollieren lassen. Hinterher tut es einem meistens leid, was man im Streit alles gesagt oder getan hat. Die zweite „Message“ des Buches ist, sich von wütenden Personen nicht alles gefallen zu lassen, stopp zu sagen, wenn Regeln verletzt werden. Das Buch wäre sicher gut geeignet, um in Gemeinschaftseinrichtungen oder der Familie über Wut ins Gespräch zu kommen. Freundliche bunte, aquarellartige Illustrationen begleiten die Erzählung schwungvoll.