Paul und die Puppen

Autor*in
Lindenbaum, Pija
ISBN
978-3-407-79373-7
Übersetzer*in
Kicherer, Birgitta
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Paul ist zwar ein guter Fußballer, an den Ringkämpfer der Jungen im Kindergarten hat er aber wenig Spaß. Er beobachtet die Mädchen in ihrer Puppenecke. Am nächsten Tag nimmt er seine Barbiepuppe statt des Fußballs mit. Zunächst beachten die Mädchen ihn nicht, doch dann darf Paul mitspielen. Anschließend wird in bunten Röcken getanzt. Als die Jungen reinkommen, will sich Paul verdrücken. Aber was passiert? Auch die anderen Jungen wollen mit tanzen. Zum Schluss spielen alle zusammen Fußball.

Beurteilungstext

Die Idee, dass sich Kinder nicht nur rollenspezifisch betätigen wollen, wird in diesem Bilderbuch nicht auf anhieb klar. Der Leser fragt sich, warum der riesige Papa nervt, wenn er Pauls Fußballspiel so gut findet. Doch dann wird deutlich, dass Paul ja auch noch andere Interessen bzw. Eigenschaften hat. Die Ringkämpfe der anderen Jungen, besonders auf Kosten der Kleinen, findet er nicht so gut und an dem Bauen von Robotern interessiert ihn hauptsächlich die hübsche Dekoration, die man daran anbringen kann. Manchmal möchte er eben mit Puppen spielen. All dies wird mit realistischen Bildern dargestellt, wobei besonders der Gesichtsausdruck der Kinder sehr überzeugt. Wie Paul mit seiner Barbiepuppe bei der Puppenecke steht und wartet, bis er bei den Mädchen mitspielen darf, das kann jedes Kind auch ohne Text den Bildern entnehmen.
Die Mädchen haben mit ihren Puppen genauso wilde Spiele wie die Jungen mit ihren Waffen. Man hat den Eindruck, diese Kinder sehen viel fern, und zwar alles, was Erwachsene auch sehen. Ein Unfall passiert. In der Tiefkühltruhe erleben die Puppen den Winter. Agnes wartet darauf, dass die Puppen sterben. Sie werden aber wieder lebendig und eine Puppe bringt ein Fleischbällchen wie ein Kind zur Welt, Pauls Barbie sogar ein Fischstäbchen. Dieser Teil scheint für die Geschichte überflüssig zu sein, obwohl viele Kinder heute so etwas als lustiges phantasievolles Spiel empfinden werden. Das Tanzen von Mädchen und Jungen in bunten Röcken macht allen Kindern Spaß.
Der Schluss des Buches, das gemeinsame Fußballspiel, betont noch mal die Idee, dass alle Kinder alles spielen können. Die Tatsache, dass es bei Jungen und Mädchen Schwerpunkte gibt, wird nicht unterdrückt. Schließlich haben die anderen Jungen Spaß an ihren wilden Raufereien, während die Mädchen sich mehr auf ihre Puppen konzentrieren.

Pija Lindenbaum hat ein weiteres emanzipatorisches Bilderbuch gemacht, das viele Kinder ab vier Jahren sicher mit Vergnügen ansehen werden. Einige Kinder und auch manche Eltern und Großeltern könnten allerdings etwas verschreckt sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Re.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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