Partytime
- Autor*in
- Fuchs, Thomas
- ISBN
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Reismüller, Arne s.
- Seitenanzahl
- 141
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Paul feiert bald seinen 14. Geburtstag. Aus einer Laune heraus wird die Idee geboren, dass es eine richtig große Party mit gebuchter Band und mehreren hundert (zahlenden) Gästen sein soll, denn Paul will Lena imponieren. Und da Luca, Pauls bester Freund, die Party in der Schule „erwähnt“, muss diese nun auch umgesetzt werden. Das ist schwerer als gedacht. Zu allem Übel plagen Paul auch noch, seit er sich bei einem waghalsigen Stunt mit dem Fahrad seine Weichteile verletzt hat, heftige Schmerzen.
Beurteilungstext
Paul hat in wenigen Tagen Geburtstag. Er wird 14 und ist fest davon überzeugt, dass dann das Leben richtig anfängt. Dann ist man kein Kind mehr, die Frauen nehmen einen plötzlich wahr... Am seinem Geburtstag will er etwas besonderes machen, vielleicht eine Party, aber keine mit Topfschlagen, um seiner heimliche Liebe Lena näherzukommen. Doch irgendwie gerät die Sache außer Kontrolle. Aus den Überlegungen, die er mit seinem Freund Luca anstellt, welches die beste Partylocation ist, wird ein Selbstläufer. Denn Luca hat geplaudert, obwohl sich Paul noch nicht entschieden hatte. Aus einer kleinen Party wird ein Event mit gebuchter Band, Bar, Kartenvorverkauf und einer ganzen Menge Organisation und Unkosten. Nebenbei verletzt sich Paul bei einem gewagten Fahrradstunt, den er mit Luca auf YouTube einstellt, an seinen Weichteilen, was dem Leser direkt und schonungslos in dieses Thema einweiht. Das Buch beschränkt sich auf zwei Themen: sexuelle Phantastereien und Fragen Dreizehnjähriger und das Organisieren einer Party, die eigentlich völlig außerhalb der Reichweite jener Teenager ist. Am Ende kriegt Paul dann doch noch die Kurve, er sträubt sich zwar schon früher immer wieder gegen das Geplante, fühlt sich dabei unwohl, hat aber nicht den Mut, auszusteigen aus Furcht vor der Blamage, da inzwischen die gesamte Schule heiß auf das Konzert der engagierten Band ist. Als Lena plötzlich nicht zur Party kommt, wird Paul klar, dass Lena ihn mag, und zwar um seinetwillen und dass er kein Riesending dafür organisieren muss. Am Ende wird er von den Türstehern zu seiner eigenen Party nicht eingelassen und so feiern Lena und Paul draußen auf dem Vorplatz und sind sehr zufrieden.
Einerseits ist das Buch wahrscheinlich so, wie sich Pubertierende das wahre, coole Leben vorstellen, mit Beigaben, die aus dem Leben der Zielgruppe gegriffen sind (so das Filmen möglichst gefährlicher Aktionen, oder das ständige Kreisen der Gedanken um möglichen Sex), flott zu lesen ist es auch, doch beim erwachsenen Leser tauchen immer wieder Gedanken auf, wie: kein Junge von 13 Jahren kann so naiv sein, dass sich mit dem 14. Geburtstag alles verändert, dass sich der Körper quasi über Nacht auf Mann umstellt, oder: kein Erwachsener, der einen 400 Personen fassenden Raum für Partys vermietet, lässt sich so herumquatschen, dass ihm nicht auffällt, dass es keinen erwachsenen Verantwortlichen gibt. Die Sprache ist nahe an der Realität, der Autor nimmt bezüglich der sexuellen Gedanken kein Blatt vor den Mund. Wunschträume mancher Jugendlichen werden zu Papier gebracht, dies erleichtert vielleicht die Identifikation mit dem Er-Erzähler. Dem Text beigefügt sind mit einem Computerprogramm bearbeitet schwarz-weiße Zeichnungen, die an Comic-Bilder erinnern. Mit der Geschichte bekommt man vielleicht einige wenige Jungs zum Lesen, die sonst nicht die klassischen Vielleser sind, doch bei mir als Erwachsene und sicher auch bei manchem Jugendlichen, überwiegt der Eindruck der Unwahrscheinlichkeit und Plattheit, der Vorhersehbarkeit.