Papa nervt

Autor*in
Shalev, Meir
ISBN
978-3-257-00813-5
Übersetzer*in
Nir-Bleimling, NaomiLoos, VeraSchneider, Angelika
Ori. Sprache
Hebräisch
Illustrator*in
Abulafja, Jossi
Seitenanzahl
30
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2004
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Jonathan würde am liebsten seinen Vater austauschen, wenn es denn so einfach ginge. Seine Mama arbeitet beim Sender und sagt die Nachrichten an, ohne Zweifel, sie ist eine tolle Frau. Die Väter der anderen Kinder im Kindergarten sind Dachdecker oder Polizist, das ist richtig gut. Doch keiner von ihnen schreibt nachts Geschichten, verschläft morgens, findet seine Hosen nicht und bringt seinen Sohn ständig zu spät in den Kindergarten.

Beurteilungstext

Dem israelischen Autor Meir Shalev ist die Schilderung der modernen Familiensituation gut gelungen, denn für viele ist es nichts Neues, dass die Mama berufstätig ist und sich die Eltern die Kindererziehung teilen. Klar wird bei Shalev aber, dass nicht alle Kinder damit wirklich zurecht kommen. Die Mutter wird zwar angehimmelt und für ihre tolle Arbeit bewundert und man kann stolz auf sie sein, wenn man sie im Fernsehen sieht. Aber eigentlich wäre es viel schöner, wenn sie mehr Zeit hätte und öfter zu Hause wäre. Denn für ein Kind ist es schwierig, damit klar zukommen, dass es in seiner Familie anders zugeht als in den meisten anderen. Fakt ist natürlich, dass es auch an unserer Gesellschaft liegt, die noch nicht wirklich akzeptiert hat, dass es auch Väter gibt die die Erziehung übernehmen. Dem Autor gelingt es diese Situation sehr witzig und lebendig darzustellen. In der Erzählung ist der kleine Jonathan nämlich schon viel "erwachsener" als sein unkonventioneller Vater. Dem fallen nämlich immer einige komische Dinge ein, womit er seinen Sohn zum Kochen bringt. Auch vermittelt Meir Shalev durch sein “Happy End”, dass es auch sehr schön sein kann wenn manche Menschen etwas anders sind und dass es immer etwas gibt worauf man Stolz sein kann. Großen Wert hat der Autor auf eine schöne, rhythmische Sprache gelegt, die sich oftmals sogar in Versen reimt. Die Kinder sind dann beim wiederholten Vorlesen selber in der Lage, die Texte evtl. zu ergänzen. Dem Illustrator Jossi Abulafja ist es gut gelungen die Geschichte in heitere, großformatige Bilder umzusetzen. Man verweilt auch gern, da die Bilder sehr detailgenau sind und man immer wieder etwas Neues auf ihnen entdeckt. Außerdem ist Jonathans Stimmung sehr gut auf den Bildern zu erkennen, man sieht immer sofort ob er wütend oder traurig oder ob sein Vater ihm mal wieder peinlich ist. Der Einband des Buches wirkt etwas langweilig und sticht nicht gerade ins Auge, dafür überzeugen aber die pastellfarbenen Bilder im Innern. Und das Thema des Buches spricht natürlich für sich.

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Diese Rezension wurde verfasst von ne.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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