Papa mal anders

Autor*in
OLLIVIER, Mikaël
ISBN
978-3-423-70707-7
Übersetzer*in
Mierswa, Stefanie
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Wiemers, Sabine
Seitenanzahl
92
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2002
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Viertkläßlerin Elodie ist begeistert, weil ihr Vater plötzlich viel Zeit für sie hat. Als sie erfährt, dass er arbeitslos ist, lügt sie ihre beste Freundin an. Aber ihr gefällt die neue Arbeitsteilung der Eltern.

Beurteilungstext

Obwohl sie viele Arbeitslose in ihrer Umgebung kennt, ist die sympathische Heldin und Ich-Erzählerin doch sehr erschrocken, als sie von den Eltern erfährt, dass der Vater seine Arbeit verloren hat. Sehr genau versteht der Autor die Gefühle und Ängste der Zehnjährigen in eine Form zu bringen, die sich Gleichaltrigen direkt erschließt. Die existentiellen Ängste vor Armut und Obdachlosigkeit vermögen ihr die Eltern rasch zu nehmen, aber die Frage, wie sie in ihrer Klasse erklärt, dass ihr Vater sie jetzt jeden Tag abholt und auch mittags für sie kocht, muß sie selbst entscheiden, weil nur sie weiß, wie sich die Gruppen in einer Klasse zusammen setzen und was über die Zugehörigkeit entscheidet. Darum erfindet sie eine schwere Krankheit, was ihr das Mitleid der Klasse und einen guten Stand sichert. Mit sicherem Gespür erzählt der Autor diese kleinen Geschichten aus fünf Monaten im Leben einer Familie, in denen sich die Rollen der Eltern verändern. Er schildert in realitätsnahen Szenen den Leser/innen, die vielleicht Ähnliches erleben, welche positiven Möglichkeiten sich aus einer solchen Veränderung auch ergeben können. (“...wenn er nicht arbeitslos geworden wäre, hätte ich wahrscheinlich nie gewusst, was für einen tollen Vater ich habe.”S.66) Auch die Eltern gewöhnen sich an die veränderte Situation, wobei der Autor eine sehr günstige Wendung findet: die Mutter geht auf eine ganze Stelle und wird befördert, der Vater lebt sich in die Hausarbeit ein und kann sich vorstellen, in Zukunft nur noch halbtags zu arbeiten, weil auch er das Zusammensein mit seiner Tochter genießt. In der lebendigen Schilderung dieser Chance liegt die besondere Stärke dieses kleinen Buches. Die Sprache ist oft witzig. Die Schwarz-Weiß-Vignettten zu Beginn jedes Kapitels greifen in comicartiger Form jeweils eine Szene auf.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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