Panzerschloss

Autor*in
Aigelsperger, Lisa
ISBN
978-3-7011-8192-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Cozzolino, Beatrice
Seitenanzahl
32
Verlag
Leykam
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Graz
Reihe
Was wir mit dem Herzen sehen
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Prinzessin und ein Räuber – in ihrem Spiel sind die Kinder verwandelt. Und auch ein seltsames Ding im Wald kann verwandelt werden – und so wird aus einem Panzer ein Schloss.

Beurteilungstext

Die eigentliche Story um das Panzerschloss im Wald wird in eine Rahmenhandlung eingebettet. „Fynn erzählt eine Geschichte.“(S.4) Und die beiden zuhörenden Kinder werden in der Illustration die Helden der Erzählung, die mit einem Streit und einer Ohrfeige beginnt. Doch als plötzlich im Wald ein "Trumm"(S.8) und Männer in Uniform erscheinen, halten die Kinder (Prinzessin und Räuber) zusammen und wollen den bedrohlichen Dingen nicht den Wald überlassen. Voller Phantasie überlegen sie, was das denn sein könnte: „…ein Nashorn aus Metall … eine große Sonnenuhr … »Vielleicht kann es ein Schloss sein«, schlägt das Kind vor.“(S.11) Und so gestalten sie ihr Schloss mitten im Wald, verwandeln den Panzer in ein Schloss, so dass die Soldaten und deren Gegner sich nur noch wundern und an einen großen runden Tisch eingeladen werden. Mit Gesang und vielen anderen Kindern endet die Geschichte.
Naiv und verträumt kommt dieser Plot daher, für uns Erwachsene angesichts des Krieges in der Ukraine auch weltfremd. Aber in den Träumen der Vier- bis Fünfjährigen kann es durchaus so zugehen. Die Geschichte ist ein Plädoyer für den Frieden und die Abkehr von der Gewalt, auch wenn es mal zu einer Ohrfeige kommt, kann man Reue zeigen und um Verzeihung bitten. Es wird gezeigt, dass es durchaus immer mal wieder Streit geben kann, aber es auch Lösungen gibt, die im phantasievollen Miteinander und im Gespräch zu finden sind. Die schwierige Situation um militärische Auseinandersetzungen Kindern zu erklären, wird hier versucht. Das Buch kann der Auftakt für Gespräche sein oder auch bei Fragen gut eingesetzt werden.
Der Text in einfacher kindgemäßer Sprache wird von den durchgehenden Illustrationen sehr gut veranschaulicht. Die farbigen Bilder sind oft ganzseitig den kurzen Textabschnitten hinterlegt. Mit kräftigen naturnahen Farben sind die mit feinen Linien gezeichneten Figuren und der Hintergrund aquarelliert, die Mimik in den Gesichtern wird durch einfache Mittel verdeutlicht. Auf jeder Seite kann man dadurch mit den Kindern auch über die Illustrationen ins Gespräch kommen.
Dies ist der 3. Band in der Reihe „Was wir mit dem Herzen sehen“, die der Verlag so beschreibt: „Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt – das alles kann man nicht einfach mit den Augen sehen. Aber Kinder besitzen die Macht der Fantasie, die das Unsichtbare wirklich werden lässt und Angst und Verlust überwindet.“ Die Vorgänger sind: „Wolkendrache. Fynn & Doti“ und „Baumstammkrokodil. Fynn & Lamia“.

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Diese Rezension wurde verfasst von ms.
Veröffentlicht am 15.06.2022