Panzerschloss

Autor*in
Aigelsperger, Lisa
ISBN
978-3-7011-8192-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Cozzolino, Beatrice
Seitenanzahl
32
Verlag
Leykam
Gattung
Bilderbuch
Ort
Graz
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Märchen, das dem Kriegsgeschehen eine Vision entgegenstellt, in der Kinder als Friedensretter einen Panzer in ein Schloss verwandeln und aus gesichtslosen Soldaten feindlicher Armeen freundliche Männer machen.

Beurteilungstext

Eine verstörende Geschichte: Zwei Kinder, verkleidet als Prinzessin und Räuber, werden beim Zuhören Teil einer vorgelesenen Geschichte: Der unfreundliche Räuber hat die Prinzessin entführt. Er kassiert er eine Ohrfeige als er verlangt, dass die Prinzessin tut was er sagt. Auch eine friedliche Prinzessin, lässt nicht herum kommandieren. Ein drittes Kind läuft ins Bild und ruft zur Flucht vor einem Trumm. Der Trumm - ein Panzer, den drei grün gekleidete Soldaten im Wald zurück lassen. Die Kinder geraten ins Spiel, bauen aus dem Panzer ein Schloss! Ratlosigkeit bei den Soldaten, die bei ihrer Rückkehr auf das Schloss stoßen. „Bumm-Bumm-Bumm“ deutet Schüsse im Wald an. Die Soldaten flüchten sich in den Schutz des Schlosses. Später verlangen auch drei blau gekleidete Soldaten der feindlichen Armee Einlass. Die Kinder empfangen alle gleichmäßig freundlich, ignorieren gegenseitige Aggression, servieren Tee und stimmen ein Lied an. Die Spannung legt sich, die Soldaten sind einfach nur noch Männer, andere Kinder kommen dazu – und sind wieder im Kindergarten. – Der Klappentext zum Buch betont, dass am Ende der Geschichte aus Feinden Menschen werden und dass die Menschen von den Kindern einen anderen Umgang miteinander gelernt haben. Mit Kindern über die Schrecken des Krieges zu reden, ohne ihnen Angst zu machen ist fraglos ein moralisches Dilemma. Angesichts der weltweiten fernen und aktuell sehr nahen Vernichtungskriege, in denen unzählige Kinder ihr Leben lassen, sind der Panzer und die Soldaten im Buch jedoch eine bestürzende Verharmlosung. Dies als aktuelles Kinderbuch in der Form eines Märchens auf den russischen Überfall auf die Ukraine anzupreisen ist völlig abwegig. Die Sprache – alles im Präsenz – ist kleinkindhaft und albern: „Die Kinder hören das BUMM BUMM, sie öffnen die Augen aber niemand fällt um“, oder “Wir machen jetzt alle KLING KLING, und du SING!“ Die sehr kurzen Sätze transportieren keine echten Gefühle. Schon in der Sprache wird kindliche Sprach- und Verstehenskompetenz nicht ernst genommen. Die Zeichnungen sind dilettantisch. Sie verharmlosen das Geschehen ebenso wie der Text.

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Diese Rezension wurde verfasst von 34; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 30.05.2022

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