Osman, der Angler

Autor*in
Hofmann, Anne
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hofmann, Anne
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2013
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei Möwen begleiten Osman, den Angler, in der Hoffnung, ihm den einen oder anderen Fisch abspenstig machen zu können. Doch Osman angelt keine Fische, er angelt Krimskrams, alles Mögliche eben. Für die beiden Möwen sind es Belanglosigkeiten, die Oskar an Land zieht. Doch für die abendlichen Spaziergänger sind es bedeutungsvolle Dinge. Erst, als viele dieser Dinge von den Menschen mitgenommen wurden, widmet sich Oskar den beiden Möwen und ihrem Hunger.

Beurteilungstext

Bereits auf der ersten Doppelseite machen die Möwen, die die Geschichte erzählen, ihren Hunger deutlich. Plötzlich taucht der Angler Osman auf und allen Leserinnen und Lesern ist klar, dass sich die Möwen nun nicht mehr von Oskars Seite wegbewegen. Schließlich ist er Angler, und deshalb warten sie in seiner Nähe auf seine Ausbeute: auf Fisch.

Mehrere Seiten lang geben sich die Möwen der Illusion hin, Osman könne etwas für sie an Land ziehen. Doch irgendwann wundern sich selbst die Möwen, als Osman an immer ungewöhnlicheren Orten angelt, zum Beispiel auf einem Dach, und immer ungewöhnlichere Dinge fängt, vor allem Trödel.

Doch dieser Trödel ist nicht nur Trödel. Er steht für ""Erinnerungen, Träume, zauberhafte Gegenstände"". Menschen kommen auf ihren Abendspaziergängen bei Osman vorbei, staunen und nehmen sich ""ihren"" Krempel mit. Erst als der Krempelvorrat schmilzt, kümmert sich Osman um die beiden Möwen.

Die jeweils zweiseitigen Illustrationen von Anne Hofmann stehen im Vordergrund. Der Text verrät den Leserinnen und Lesern nur die äußere Handlung, nicht aber das, was in Osman und um Osman herum vor sich geht. Osman hat nicht nur einen drolligen Bart, er ist überhaupt ein liebenswerter Typ, jemand, der es nicht eilig hat, jemand, der die Weiten des Meeres und der städtischen Dächerflut genießen kann, jemand, der sich über das Hier und Jetzt freut. Ein Osmane eben, wie wir Europäer ihn uns eben vorstellen, etwas märchenhaft verklärend.

Die kräftigen und doch zarten Farben, das Andeuten und doch Deutliche der mit dem Auge ohnehin nicht mehr genau erkennbaren entfernteren Dinge, das Schnörkelige, das Überdimensionierte sowie die Liebe zum Detail - all das steht den Möwen entgegen, die nur Eines wollen, nämlich essen. All das passt aber doch zusammen in dem Bilderbuch, das im Rahmen des Troisdorfer Bilderbuchstipendiums entstand, das Kindern die Möglichkeit gibt, die Geschichte anhand der Illustrationen zu verstehen und das die Welt des Osmanen Osman sehr schön erklärt.

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Diese Rezension wurde verfasst von mk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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