Oskar und der sehr hungrige Drache
- Autor*in
- Krause, Ute
- ISBN
- 978-3-570-18218-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Krause, Ute
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- cbj/cbt
- Gattung
- BilderbuchFantastik
- Ort
- München
- Jahr
- 2025
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In Ermangelung einer Prinzessin wird Oskar als Opfer für den sehr hungrigen Drachen ausgelost, der regelmäßig durch eine solche Gabe beschwichtigt werden muss. Aber Oskar hat eine Idee!
Beurteilungstext
Dies bereits 2007 zuerst bei Oetinger erschienene Bilderbuch erzählt eine originelle und komische Variante einer Scheherazade. Oskar, der bei seiner Mutter vorzüglich kochen gelernt hat und zudem eine gute Märchenkenntnis hat, kann den Drachen davon überzeugen, dass er noch viel zu mager ist. Er muss gut und viel kochen, um zuzunehmen – und so besorgt der Drache einen Herd und alle möglichen Zutaten für wunderbare Gerichte. Und wenn er fühlen will, ob Oskar nun zugenommen hat, hält dieser ihm ein Stöckchen hin. Gott sei Dank ist der Drache kurzsichtig!
Nach dem langen Hungern lässt sich der Drache überzeugen, das Menschenessen zu probieren. Und es schmeckt ihm so gut, dass er, als er Oskars Schwindel entdeckt (er war mittlerweile beim Optiker und hat eine Brille!), sich überzeugen lässt, dass Oskar ihn besser mit Essen versorgen kann, wenn er kocht, als wenn er ihn in einem Happs verschluckt.
So eröffnen beide ein Restaurant, in dem Drachen und Menschen lecker essen können.
Ein wenig erinnert das Thema an Ute Krauses älteres Buch „Nora und der große Bär“, in dem ebenfalls ein Kind die Begegnung mit dem großen unheimlichen Wesen sucht und mehr Bereitschaft und Offenheit für das Unbekannte und vielleicht Bedrohliche als die Erwachsenen mitbringt. Hier gestaltet Ute Krause eine Episodenerzählung, die wie in 1000 und einer Nacht immer wieder einen Aufschub des scheinbar unvermeidlichen bitteren Endes bringt und am Ende die Lösung / Erlösung ermöglicht.
Die komischen Elemente überwiegen in dieser Erzählung. Bereits der Titel mit dem verstärkten „sehr hungrig“ verweist darauf. Die cartoonartigen Zeichnungen der Autorin verstärken das Komische. Im Erzählstil ist sie eher trocken und zurückhaltend, und Zeichnungen ergänzen durch die fast überzeichnende Darstellung des Textes, so z. B. als Oskar wie ein großer Koch aus seinem Käfig tritt und dem Drachen ein duftendes Essen serviert.
Das Bilderbuch lässt sich vom Vorschulalter bis zu Klassenstufe 2 oder auch 3 wunderbar vorlesen, und für die erwachsenen Mit- und Vorleser:innen gibt es attraktive Anspielungen wie die fünf Michelinsterne des Restaurants auf der letzten Doppelseite.