Opernball
- Autor*in
- Haslinger, Josef
- ISBN
- 978-3-86615-231-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in / Sprecher*in
- Wolf, Eberhard
- Umfang
- 376 Minuten
- Verlag
- Süddeutsche Zeitung
- Gattung
- Digitale MedienKrimi
- Ort
- München
- Jahr
- 2006
- Altersempfehlung
- ab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 4,90 €
- Bewertung
Teaser
Der brutale Massenmord unter den prominenten Gästen beim Wiener Opernball durch eine rechtsradikale Gruppe bildet den Hintergrund für eine langatmige Darstellung und Beurteilung der Medienlandschaft und des Aufkommens einer derart rechtsradikaler Gesinnung, die zu menschenverachtenden, terroristischen Aktivitäten verleitet. Immer wieder werden Einflüsse politischer Wirren und kriegerischer Auseinandersetzungen in der ganzen Welt mit einbezogen in die Beurteilung des Terrors in der Welt.
Beurteilungstext
Es ist eine anerkennenswert fleißige Arbeit des Verfassers, der einerseits die politischen Verhältnisse unserer Zeit als Ursache für das Entstehen terroristischer Gruppen beschreibt, andererseits die krankhafte gesellschaftliche Arroganz und Gleichgültigkeit als Voraussetzung für die hemmungslose Darstellung von Gewalt im öffentlichen Fernsehen und den Printmedien versteht.
Dass es möglich ist, ein Massaker unter österreichischen Prominenten von Fernsehkameras weltweit ohne Sensibilität für das brutale Handeln und ohne Rücksicht auszustrahlen, so dass sogar der moderierende Journalist mit ansehen muss, wie sein eigener Sohn ein Opfer dieses Massenmordes wird, lässt einen schon erschrecken. Mir hat beim Lesen allerdings die Weitschweifigkeit und der manchmal schwer zu erkennende Zusammenhang zwischen diesem und jenem Ereignis und die immer mal scheinbar beziehungslos wiederkehrenden familiären Bindungen des Moderators, wie auch die sporadisch angeführte Geschichte der Gewalt unter den Nazis bis hin zu den neuen Unverbesserlichen Gewalttätern heute zu schaffen gemacht.
Bei aller Aktualität und sicher auch notwendigen Beurteilung der Medien könnte ich mir eine straffere literarische
Folge von aufeinander bezogenen Szenen vorstellen.