Opas Engel

Autor*in
Bauer, Jutta
ISBN
978-3-551-35482-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
42
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2005
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Großvater erzählt seinem Enkel, der ihn im Hospiz besuchen kommt, aus seinem Leben. Von Kindheit und Erwachsenwerden im aufkommenden Nationalsozialismus, von Krieg und Überlebenskampf, von Familiengründung und vom Großvatersein. “Eigentlich war es schön ...” resümiert er, und: “Ich hatte viel Glück.” Der Glücksengel, der bisher den Großvater begleitet hat, kümmert sich mit dessen Tod nun um den Enkel.

Beurteilungstext

Dieses außergewöhnliche Bilderbuch zum Thema Tod besticht durch die raffinierte Erzählweise, die Text und Bild ganz eigene Ebenen zuschreibt.
Bereits die zweite Seite zeigt, wie aus einem ängstlichen Blick des Enkels ins dunkel und verlassen wirkende Krankenzimmer eine Szene voller Wärme geworden ist, wenn der Enkel auf Opas Bett sitzt, ihre Hände sich berühren und Opa aus seinem Leben erzählt und der Enkel mit leuchtenden Augen zuhört. Das gelbe Licht, das auf der ersten Seite nur aus dem Flur schwappte, verbreitet sich mit dem Schein der Bettlampe auch im Krankenzimmer. Trotzdem - Opa ist sehr krank; die halbgefüllte Pfanne unter dem Bett deutet es ebenso an wie das in hohe Kissen gebette augenlose Gesicht. Auf den nächsten Seiten wird Opas Welt noch einmal lebendig.
Der knappe Text, der oft nur aus einem Satz besteht, gibt Opas Worte über seinen Lebensverlauf wieder. Die Bilder zeigen darüber hinaus, wie in jeder Situation ein Engel Opa vor Gefahren beschützt hat. Diese Szenen sind äußerst einfallsreich und immer auch ein bisschen witzig gestaltet. Zugleich zeigen sie, vielleicht erst beim zweiten Betrachten, wenn man den Schluss bereits kennt, wie bedroht ein Leben in jedem Augenblick ist.
Eine zeitliche Einordnung erfährt Opas Leben vorrangig durch die Illustrationen. Es tauchen SS-Uniformen und gelbe Sterne auf, Trümmer und das erste Auto. Als Großvater seine Augen schließt, hat er ein Gesicht bekommen - ein glückliches. Obwohl das gelbe Licht weiß geworden ist. Der Enkel tritt hinaus in einen hellen, schönen Tag, und hinter ihm, aus dem Hospiz, folgt ihm ein Engel - der, der bisher auf Opa aufgepasst hat.
Es sind nur diese bildlichen Signale, die den Tod des Opas beschreiben. Diese anrührende, sanfte, zuversichtliche Art und Weise, Tod und Sterebn zu bechreiben, ist von großer Eindringlichkeit.
Ein Bilderbuch für Kinder, mehr noch für Erwachsene, dass einem, trotz dieses schweren Themas, ans Herz wächst und so schnell nicht aus dem Kopf geht. Ein Hoch auf diese leise Art des Erzählens mit sparsamen Mitteln.

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Diese Rezension wurde verfasst von sr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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