Opa und der fliegende Hund - Ein Bilderbuch über Abschied und Tod

Autor*in
Lott, Anna
ISBN
978-3-401-71591-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Grote, Anja
Seitenanzahl
24
Verlag
Arena
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Würzburg
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Karla hatte einen besten Freund. Einen Freund, mit dem man die schönsten Nachmittage verbringen konnte. Echte Opa-Karla-Nachmittage. Jetzt ist Opa fort. Mama und Papa sagen, er kommt nie wieder. Doch Karla wartet.

Beurteilungstext

Viele Kinder erleben schon früh den Verlust eines wichtigen Menschen, dabei handelt es sich oft um die Großeltern. Karla versteht nicht, warum ihr Opa plötzlich nicht mehr, wie jeden Nachmittag, auf seiner Bank sitzt. Sie vermisst ihn sehr und wartet auf ihn. Opa ist jedoch weg, für immer. Diese Umschreibung wird für den Tod des Opas genutzt. Die Wörter „gestorben“ oder „Tod“ kommen in diesem Bilderbuch nicht vor. Die Erwartung an eine sensible Auseinandersetzung mit dem Thema Tod (siehe Titel) wird nicht erfüllt. Auch das Thema Abschied (siehe Titel) wird wortwörtlich nicht behandelt, da der Abschied von Karlas Opa nicht thematisiert wird. Der Titel ist etwas irreführend, die Geschichte jedoch dennoch sehr liebenswert.
Karla trifft eines Tages auf einen Hund, der sie in vielen Bereichen an ihren Opa erinnert. Der Hund hilft ihr die Trauer, um ihren Großvater zu verarbeiten und er ist in ihrer Nähe, solange sie an ihn denkt. Das Bilderbuch befasst sich inhaltlich nur indirekt mit dem Thema Tod, vielmehr ist es eine Geschichte über die Bewältigung von Karlas Trauer. Zum Schluss kann sie den Tod von ihrem Opa akzeptieren und indirekt von ihm Abschied nehmen.
Die Texte sind sehr einfühlsam und sprachlich angemessen. Die inhaltlich teilweise abrupten Wechsel fand ich jedoch etwas irritierend. Auf der einen Doppelseite träumt Karla noch davon mit ihrem Opa durch die Wolken zu fliegen, auf der nächsten Doppelseite befindet sie sich in einem tiefschwarzen Gewitter, ist allein und weint. Dies ist unteranderem eine Stelle, an der Kinder zusätzliche Fragen haben könnten.
Die Illustrationen sind sehr ansprechend und vermitteln die Stimmung des Buches.
Das Buch erweckt zu Beginn den Eindruck, als könnte das Fazit lauten: „Kauft euren Kindern ein Haustier, so lässt sie die Trauer leichter bewältigen.“ Dem ist zum Glück nicht so, selbstverständlich gehört der Hund zu einem Besitzer und Karla ist es sehr wichtig, dass das Tier wieder dorthin zurückkommt.
Ein sehr einfühlsames und liebenswert gestaltetes Buch mit kleinen Irritationen. Dennoch empfehlenswert!

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Diese Rezension wurde verfasst von 163; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 02.01.2021

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