Oma verbuddeln
- Autor*in
- Schössow, Birgit
- ISBN
- 978-3-7795-0747-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- Deutsch
- Illustrator*in
- Schössow, Birgit
- Seitenanzahl
- 224
- Verlag
- Peter Hammer Verlag
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Wuppertal
- Jahr
- 2024
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Oma verbuddeln – was für ein Titel! Wird hier wirklich Oma von den Enkeln verbuddelt? In diesem Buch geht es tatsächlich um das Sterben und das Begraben, aber vor allem um das Verabschieden und Weiterleben, um Familie, um Freundschaft und darum, dass Kinder ihr Leben selbst in die Hand nehmen.
Beurteilungstext
Eigentlich führen die drei Geschwister Annie, Paul und Mina ein ganz normales glücklich-chaotisches Familienleben. Doch als bei einem Unfall ihre Eltern sterben, sind sie ganz plötzlich auf sich allein gestellt. Oma, die erfolgreiche Krimiautorin ist und sich bisher gar nicht um sie gekümmert hat, ist jetzt für sie zuständig. Die Kinder ziehen aus der Großstadt zu Oma aufs Land an der Ostsee und fangen an, sich dort einzuleben und sich immer besser mit Oma zu verstehen, als ein neuer Schicksalsschlag sie trifft.
Paul erzählt die Geschichte aus seiner Perspektive und beschreibt dabei auch seine Emotionen. Dafür verwendet er mitunter sehr plakative Bilder – die Bowlingkugel im Bauch oder die Pingpongbälle im Kopf erinnern an die Bilder von Rico aus „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Das Setting mit einer Oma in der ländlichen Idylle an der Ostsee erinnert dagegen an "Sommerby" von Kirsten Boie. Aber durch die Thematik und die Erzählweise bricht die Autorin Birgit Schössow mit vielen Klischees und erzählt warmherzig und humorvoll, ohne dabei zu verharmlosen. Beeindruckend finde ich, wie hier die Selbstermächtigung der Geschwister dargestellt wird, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und sich Verbündete suchen. Zum Beispiel holen sie sich Unterstützung bei der Nachbarin Lola oder einem Familienrichter, der den Blick für das Wesentliche hat.
Jedes Kapitel beginnt mit einem farbigen Bild von der Autorin als Einstimmung – mal eher atmosphärisch, mal eher inhaltlich ausgerichtet.
Neben dem Thema des Sterbens bietet der Debutroman von Birgit Schössow, der es gleich auf die Shortlist des Deutschen Jugenliteraturpreises geschafft hat, auch weitere Anknüpfungspunkte für eine Auseinandersetzung und eignet sich deshalb sowohl als Individual- als auch als Klassenlektüre: Start in einer neuen Schule, Freundschaft, erste Liebe, Umgang mit Institutionen und sogar eine kleine Einführung in Missingsch, eine Mischung aus Platt- und Hochdeutsch.