Oma rettet Weihnachten

Autor*in
Hubery, Julia
ISBN
978-3-7855-8471-2
Übersetzer*in
Schlensog, Mareike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Pedler, Caroline
Seitenanzahl
32
Verlag
Loewe
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Bindlach
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Mäusekinder Schnäuzchen und Piep sind ganz aus dem Häuschen. Zum ersten Mal werden sie Weihnachten bei ihrer Oma verbringen. Sie können es kaum erwarten. Doch wie soll der Weihnachtsmann sie dort finden? Piep ist verzweifelt. Da "schreiben" die Mäusekinder dem Weihnachtsmann noch schnell einen Brief. Bei Oma wartet jedoch schon das nächste Problem auf sie. Ihr Haus hat keinen Schornstein, also keine Einstiegsmöglichkeit für den Weihnachtsmann. Aber keine Sorge: Oma hat eine rettende Idee.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch von Julia Hubery und Caroline Pedler ist 2014 unter dem Originaltitel "When Granny Saved Christmas" in England erschienen. Dies zeigt sich auch in den Bildern: Stechpalmendekoration, Schnüre mit Weihnachtskarten, üppiger Lichterschmuck und rote Briefkästen weisen auf das Herkunftsland des Buches hin. Dies gilt auch für die Weihnachtsmanngeschichte selbst, wonach Father Christmas in der Nacht vom 24. und 25. mit seinem Rentierschlitten unterwegs ist, durch die Schornsteine der Häuser rutscht und dort Geschenke hinterlässt. Kleine Zuhörer, die mit dieser Geschichte nicht vertraut sind, müssen eventuell darüber aufgeklärt werden, um die Dramatik nachvollziehen zu können, die ein Haus ohne Schornstein für Schnäuzchen und Piep hat. Davon abgesehen ist die Handlung für Kinder ab 4 Jahren gut nachvollziehbar: Vorfreude, Schlittenfahren, Besuche bei den Großeltern gehören für viele Kinder zum Weihnachtsfest.
Geschickt streut die Autorin Momente der Spannung in den einfachen Plot ein, wenn für Piep und Schnäuzchen plötzlich Probleme auftauchen, welche die Ankunft des Weihnachtsmannes gefährden und die große Aufregung und Spannung bei den Mäuschen zusätzlich verstärken. Diese besondere Vorweihnachtsstimmung der beiden Protagonisten vermag die Autorin authentisch wie lebendig zu vermitteln, sodass sich junge Bilderbuchleser sicherlich gut darin wiederfinden können. Huberys Geschichte lädt auch zum Schmunzeln ein, wenn sich Schnäuzchen zunächst witzige wie verrückte Lösungen ausmalt, mit denen er den Problemen begegnen will. Zum Beispiel schlägt er eine Reise mit Roller und Eisbär-Taxi zum Nordpol vor, um den Weihnachtsmann über ihren Aufenthaltsort an Weihnachten zu informieren. Die tatsächlichen, durch die Eltern angeregten Lösungen - die schriftliche Korrespondenz mit Father Christmas in Form eines großen, reich verzierten Briefes und einer Wegbeschreibung an der Haustür - entsprechen der Fantasie der Altersgruppe und laden zum Nachahmen ein. Leider wirkt im Verhältnis dazu die Idee der "Super-Sause-Weihnachtsmann-Rutsche", welche die Oma an ihr Haus ohne Schornstein für den Weihnachtsmann gebaut hat, übertrieben und konstruiert. Etwas irreführend ist auch, dass diese titelgebende Aktion nur auf einer Doppelseite des Buches thematisiert wird. So wird die Rolle der Oma als Retterin nur wenig entfaltet.
Huberys Sprache ist einfach und altersgerecht. Der hohe Anteil an wörtlicher Rede mit Ausrufen wie "Juppieh", "Oh, nein", "Hui", "Hurra" unterstreicht die lebendige, spannungsgeladene Atmosphäre. Caroline Pedlers Mäusefiguren mit den schwarzen Knopfaugen sind vor allem niedlich und putzig. Sie sind zwar "zum Knuddeln", wirken aber durch ihre Kuscheltiererscheinung mimisch wenig ausdrucksstark und individuell. Äußerlich unterscheiden sie sich nur durch ihre Größe und Accessoires. Zum Beispiel trägt der Mäusevater einen Schal, die -mutter eine Perlenkette. Auch das weihnachtliche Ambiente ist wenig vielseitig. Die zahlreichen Weihnachtsbäume im Haus und in der idyllisch verschneiten Landschaft sehen fast identisch aus. Gerade für jüngere Betrachter ist die Doppelseite, auf der das erste Problem - der Weihnachtsmann weiß nicht, dass sie bei der Oma sein werden - illustriert wird, unübersichtlich und überladen. Außerdem werden hier Problem und Lösungen auf einem Blick präsentiert, sodass der Betrachter kaum animiert wird selbst danach zu suchen. Gelungen - auch im Sinne des Textverstehens - ist, dass Pedler Schnäuzchens Ideen in Gedankenblasen illustriert. Dies gilt auch für die Szenen, in denen den Mäuschen die Hindernisse für den Weihnachtsmann bewusst werden. Pedler widmet ihnen jeweils einen deutlich abgegrenzten Teil einer Seite, der die Unterbrechung, das plötzliche Innehalten inmitten des turbulenten Geschehens äußerlich sichtbar machen. Insgesamt ist das Buch wegen der teilweise wenig originellen Bilder und der blassen "Retterin" eingeschränkt empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2017

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