Oma ist echt toll
- Autor*in
- Kuhl, Anke
- ISBN
- 978-3-551-51731-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kuhl, Anke
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2010
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Sie ist wohl in fast allen Familien eine der beliebtesten Personen - die Oma! In Anke Kuhls Bilderbuch findet sich eine ganz besondere Liebeserklärung an sie. Denn hier wurden ganz viele Hinweise gesammelt, was Oma so besonders macht. Aber es findet sich auch ein ganz ungewöhnlicher Blick auf die Oma; so wie die Enkel sie nicht kennen.
Beurteilungstext
Anke Kuhls kleines Bilderbuch "Oma ist echt toll!" erinnert an ein kleines Fotoalbum. Auf jeder Seite findet sich - als Bild gedruckt - ein Foto. Darunter ein in Kinderschrift geschriebener Sachverhalt, der die hier vorgestellte Oma umschreibt. Da kann man beispielsweise lesen: "Oma ist die zweitschönste Frau der Welt (nach Mama).", "Oma ist eine klasse Babysitterin." oder "Nur ihre Küsse sind mir ein bisschen zu nass." Es ist eine bedingungslose Liebeserklärung an diese wunderbare Oma, die es in vielen Haushalten gibt und die zur Kindheit gehört, wie der Fisch ins Wasser. Wer nun aber auf den Bildern eine alte Frau erwartet, der hat sich getäuscht. Denn auf den ziemlich historisch wirkenden schwarz-weiß-Fotos (In Wirklichkeit detaillierte schwarz-weiß-Aquarelle!) ist die Oma als kleines Kind von ca. 3 Jahren abgebildet. Die Fotos zeigen die Oma aber in Situationen, die durchaus zum Beschreibungstext passen. Oma ist hier tatsächlich wunderschön anzusehen, als Babysitterin mit ihrem Puppenwagen unterwegs oder beschäftigt mit dem Küssen eines anderen, wenig begeistert dreinblickenden Kindes dargestellt. Die Kinderdarstellungen der Omaeigenschaften stellen damit eine Verknüpfung mit der Kindheit der fiktiven Schreiberin der Bildunterschriften dar. Oma ist nicht nur einfach so eine wunderbare Oma, sie ist es auch, weil sie einmal Kind war, eben weiß, wie das ist Kind zu sein und sich auch damit zur besten Oma der Welt qualifiziert hat. Und sie zeigt, dass sie auch schon immer so war, wie sie ist, dass das kein aufgesetztes Verhalten sondern ein inneres Bedürfnis ist, wie sie sich verhält.
Es ist eine wunderbare Komplexität, die Anke Kuhl mit diesem Kunstgriff in der Darstellung erreicht. In allen Belangen spielen hier einander widerstreitende und doch sich auch bestätigende Darstellungsebenen zusammen, die nicht nur der Oma, sondern auch der wunderbaren Beziehung zu dem Enkel ein Denkmal setzen. Das Buch ist eine gelungene, und dankenswerter Weise an keiner Stelle kitschige Hommage an die zweitschönste Frau der Welt, in der sich wohl jeder kleine und große Leser ein kleines Stück mit seinen eigenen Erfahrungen wiederfinden kann.