Ohne mich!

Autor*in
Port, Moni
ISBN
978-3-95470-248-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Waechter, Philip
Seitenanzahl
28
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Helenes Familie ist eigentlich ganz normal. Dass ihr Vater immerzu brüllt und krakeelt, ist eigentlich auch normal, denn er ist ein Krakeeler, wie schon seine Eltern und Großeltern. Doch Helene will das nicht mehr aushalten und geht weg.

Beurteilungstext

Die Illustrationen zeigen anthropomorphe Katzen, der Text aber erzählt, ohne darauf zu verweisen. Helene fragt die Mutter, als der Vater beim Abendessen wieder einmal eine Beschwerde nach der anderen herausschreit und -brüllt, weshalb Papa immer so laut ist, und ist allerdings mit der Antwort der Mutter nicht zufrieden: Er sei eben ein Krakeeler, so die Mutter, und wenn Helene wolle, könne auch sie später einmal eine Krakeelerin werden.
Helene sieht keine andere Möglichkeit: Sie packt ihren Koffer und schnappt sich ihre Trompete und geht weg, den lauten Rufen des Vaters zum Trotz. Sie findet eine Frau, die sie gerne aufnimmt, als sie erzählt, weshalb sie ihr Zuhause verlassen hat. Nach einiger Zeit kündigen Plakate ein Konzert mit Helene an, die Familie geht hin und trifft sie zum ersten Mal wieder. Die lauten "Bravo"-Rufe des Vaters stören Helene nicht, aber für andere alltägliche Situationen hat er sich vorgenommen, nie wieder zu krakeelen.
Philip Waechters kolorierte Strichzeichnungen mit Komik und Detailfreude sind auch hier wie in anderen Büchern ausdrucksvoll und einfach zugleich. Ganzseitige Illustrationen wechseln sich mit Vignetten ab, die ein wenig comicartig den Fortgang der Handlung illustrieren. Die Krakeelereien des Vaters sind in dicken Lettern gesetzt, gleichsam laut auf den Seiten platziert.
Die Geschichte hinterlässt ambivalente Gefühle. Sicher ist es wichtig, Kinder zu stärken und ihnen zu vermitteln, das Rumbrüllen von Erwachsenen nicht sein soll und dass sie das nicht einfach hinnehmen müssen. Aber ein Kind in die Welt hinaus zu schicken, gerade wenn die Tierwelt doch sehr menschlich gestaltet ist, und die Eltern gänzlich im Unklaren über den Verbleib der Tochter zu lassen, ist schon eine verunsichernde und beängstigende Lösung. Vor allem, weil Helene einfach Glück hat - wie viele Kinder, die aus ähnlichen Gründen von Zuhause weglaufen, enden zutiefst verletzt in ausbeuterischen Situationen?
Das Buch ist 2010 zuerst unter dem Titel "Der Krakeeler" erschienen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 08.02.2022

Weitere Rezensionen zu Büchern von Port, Moni

Port, Moni

Wie nennt man ein Kaninchen im Fitnessstudio? - Neue Rätselwitze und Quatschbilder

Weiterlesen
Port, Moni

Ohne mich!

Weiterlesen
Port, Moni

Ohne Mich

Weiterlesen
Port, Moni

Wenn die Kuh am Himmel schwirrt

Weiterlesen
Port, Moni

Wie nennt man ein Kaninchen im Fitnessstudio?

Weiterlesen
Klein, Horst; Port, Moni; Schmitz-Kuhl, Martin

Alles Quatsch!

Weiterlesen