Nussknacker und Mausekönig

Autor*in
Hoffmann, E.T.A.
ISBN
978-3-86873-921-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ingpen, Robert
Seitenanzahl
144
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die bekannte Geschichte vom Nussknacker und Mausekönig erhält hier – wieder einmal – neue Bilder, die die seltsame Verbindung fantastischer und realistischer Elemente aufnehmen und technisch anspruchsvoll in Szene setzen.

Beurteilungstext

Die Kunstmärchen E.T.A. Hoffmanns gelten vielen als der Beginn der Tradition der fantastischen Jugendliteratur; wunderbare Texte, die gerade die bis dahin kaum bekannte Verbindung realistischer Kinderwelten und fantastischer Reisen wagten und damit der heute so prominenten Fantastik auf eine ganz neue Weise Toren und Türen öffneten. Besonders markant in diesen Geschichten ist das schwierige Verhältnis der rationalen Welt, der sogenannten Wirklichkeit zu den fantastischen Ideen, die der kindlichen Fantasie zugeschrieben werden. Zwar bedient auch Hoffmann dieses Bild, das die fantastischen Elemente häufig in den Bereich des Traumes oder wenigstens des Spiels verschiebt, jedoch durchbricht er eben diese einschränkende Dichotomie, indem er über Marie hinaus auch andere Protagonisten auf den verschiedenen Handlungsebenen aktiv werden lässt. Meisterhaft erzählt entsteht so die eindrückliche Geschichte des Paten Droßelmeier und seines Neffen, der von der bösen Mausekönigin verzaubert und schließlich von Marie gerettet wird. Wunderbar und unglaubhaft sind die Geschichten, nicht zuletzt das Ende der Hochzeit der kindlichen Protagonistin und ihre Herrschaft im Marzipanschloss, aber Hoffmann hält seine Geschichte in eben jener Schwebe und löst sie auch am Ende nur scheinbar auf – wenn er feststellt, dass dieses wunderbare Land allen jenen sichtbar ist, die dafür Augen haben.
Robert Ingpen illustriert die ungekürzte Fassung des Buches, indem er sie mit ganz unterschiedlichen Bildformaten versieht. Die ganzseitigen Kapitelaufmacher sind als Bleistiftzeichnungen eher skizzenhaft und pluriszenisch gehalten, markante Szenen werden als Pinselzeichnungen ebenfalls ganzseitig, aber eher narrativ und in sich szenenhaft konsistent dargestellt. Dabei orientiert sich Ingpen nicht nur am Text, sondern auch an der Illustrationsgeschichte der bereits vielillustrierten Handlung und an bestimmten visuellen Archetypen, die damit verbunden sind. Weiterhin finden sich im Buch – ebenfalls als feine Pinselzeichnungen – kleinere und größere Vignietten, die wie Kommentare dem Text beigefügt werden. Vom Stil her verbindet Ingpen eine realistische, naturalistische und feinstrichige Darstellung mit den fantastische Elementen der Geschichte, die dadurch in besonderer Weise pointiert werden. Damit nimmt er die besondere Stimmung des Buches auf. Die Inszenierung überzeugt auch handwerklich ausgesprochen. So liegt hier ein anspruchsvolles, wenn auch in gewisser Weise konventionelles Werk vor. Durchaus zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.04.2017

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