Nur Weicheier küssen nie!

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• Freundschaft

Teaser

Nach einem Schulwechsel sieht sich Marlon mit den Herausforderungen einer neuen Klasse konfrontiert. Er findet schnell Freunde und bemerkt, dass er sich zu Marie, einer Mitschülerin, angezogen fühlt. Von seinen Gefühlen für sie verwirrt, fährt er mit seiner Klasse für eine Woche auf Klassenfahrt. Dort erleben Marlon und seine Klassenkameraden neben vielen Abenteuern, Neuordnungen in der Klassengemeinschaft, neue Freundschaften und vor allem das Gefühlschaos um die erste Liebe.

Beurteilungstext

Viele Kinder- und Jugendbücher behandeln die Themen “Erste Liebe”, “Freundschaft” oder “Schulprobleme” von Kindern und Jugendlichen. Diese Themen stellen auch in dieser turbulenten Schulgeschichte die inhaltlichen Schwerpunkte dar. Verpackt in den Rahmen einer einwöchigen Klassenfahrt, erzählt die Autorin aus Sicht des Viertklässlers Marlon gefühlvoll und unterhaltsam dessen Erlebnisse während der Fahrt. Gut gelungen ist der Autorin die Ausgestaltung der männlichen Hauptfigur Marlon. Dass Jungen nicht nur Fußball und Freunde im Kopf haben, sondern sich ihrer Gefühlswelt gegenüber dem anderen Geschlecht ebenso wie Mädchen stellen müssen, kann der Leser anhand von Marlons Gedanken, Gefühlen und Unsicherheiten nachempfinden. Die aufkommenden Gefühle für seine Klassenkameradin Marie und die Schwierigkeit diese Gefühle einordnen zu können, stellen Marlon vor die Problematik, wie er sich Marie gegenüber verhalten soll. Auch ihr Verhalten ihm gegenüber verwirrt ihn zunehmend. Die gewählte Erzählperspektive schildert dem Leser aus Marlons Sicht alle seine Erfahrungen, Gedanken und Gefühle. Dadurch sollten sich jugendliche Leser gut in seine Sichtweisen und Erfahrungen hineinversetzen können. Die altersgemäße Sprache verstärkt diesen Effekt noch. Das zentrale Thema liegt eindeutig in den Erfahrungen mit der Ersten Liebe, jedoch lässt die Autorin weitere Themen wie unterschiedliche Schülercharaktere, Homosexualität, Gewalt unter Schülern und Schulprobleme mit einfließen. Dadurch wirkt die Geschichte, zumindest für Erwachsene, teilweise überladen. Diese Einschätzung kann natürlich bei Kindern und Jugendlichen nicht auftreten, da sie sich in ihrer eigenen Lebenswelt wiederfinden. Viele Bücher mit ähnlicher Thematik sind aus der Perspektive von Mädchen geschrieben. Mit der Wahl einer männlichen Hauptperson gelingt es Dagmar Mueller Mädchen und Jungen gleichermaßen anzusprechen. Die Illustrationen sind punktuell ausgewählt und unterstützen den Inhalt an den richtigen Stellen.